

Das war spitze!
Bereits zum vierten Mal fahren wir mit 52 Schülerinnen und Schülern sowie 15 Begleitern nach Neukirchen am Großvenediger. Dort werden die 6.-12. Klässler von Christa Kirschfink, Lena Schulz, Berit Gaus, Sebastian Pöschel und Christoph Lübbing im Sowboardfahren und Skifahren unterrichtet. Begleitet wird dieses Projekt in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaften der Universität Hildesheim. Hier hat David Schmidt-Maaß mit ausgewählten Sportstudierenden die Verantwortung übernommen und mit Giovanna Salucci, Christina Hoog, Kristin Cordes, Carolina Angelucci, Lennard Riemann und Timo Meyn ein Team zusamengestellt.
Darüber hinaus sind auch die Sportreferendare Inken Boeck, Anika Franke und Tobias Eidt aus dem Studienseminar in Hannover wieder mit an Bord. Somit ergibt sich ein Betreuungsschlüssel von 1 : 3,5, was in Deutschland einmalig sein dürfte.
Bereits nach den Sommerferien beginnt das Projekt in der Arbeitsgemeinschaft Wintersport. Am 1. Oktober haben sich 76 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgängen angemeldet und wir müssen eine Vorauswahl treffen, was auch für uns bitter ist. So geht es bei der Auswahl darum, alle Jahrgänge paritätisch zu besetzen, die Ski- und Snowboardfahrer einigermaßen gleichmäßig zu verteilen und das Verhältnis von Mädchen und Jungen sowie die, die bereits mehrfach dabei gewesen – und die, die erstmalig angemeldet sind, angemessen zusammenzustellen.
Von da an arbeiten Berit Gaus und Sebastian Pöschel, die den Kurs Wintersport im 12. Jahrgang leiten, mit den Studierenden gemeinsam daran, alle Schülerinnen und Schülern und koordinativ und konditionell auf die Wintersportfahrt vorzubereiten.
David Schmidt-Maaß lässt es sich zuweilen nicht nehmen, Unterrichtseinheiten selbst durchzuführen. So bringt er den Schülerinnen und Schülern das Fahren auf Inlinerskates so bei, dass sie die Gleichgewichtsschulung und das Fallen später auf die Ski und Snowboards übertragen können oder eine spezielle funktionelle Skigymnastik durchzuführen. Die Studierenden begleiten und unterstützen ihn, wenn immer sie können und haben so schon die Möglichkeit, sich selbst auszuprobieren und die Schülerinnen und Schüler kennenzulernen.
Neben diesen Praxisblöcken, bei denen auch die 12.-Klässler Aufgaben übernehmen, finden Theorieblöcke in Form von Powerpoint-Präsentationen statt, bei denen die 12.-Klässler die anderen Schüler über alpine Gefahren, Schneesport in der Umweltdiskussion und das Verhalten auf der Piste informieren. Die Bewertung richtet sich auch danach, wie verständlich und schülergerecht der Vortrag vorbereitet wurde.
Als schließlich die Fahrt ansteht und die, die sich während der AG und im Sportkurs bewährt haben, mitfahren dürfen, ist aus dem wilden Haufen eine Gruppe geworden, auf die Verlass ist. Dies zeigt sich auf der Fahrt, im Hotel und auf der Piste. Mindestens drei Leistungsniveaus werden sowohl bei den Skifahrern als auch bei den Snowboardern gebildet.
Dabei wird genauestens darauf geachtet, dass die Schülerinnen und Schüler nicht über- oder unterfordert werden. Sicherheit hat allerhöchste Priorität und steht deutlich vor Technik und Leistung.
Erstmalig finden auch Lehrmethoden (Ein-Ski-Methode nach Kassat) ihren Platz, die den Schneepflug bewusst meiden und das parallele Skifahren deutlich einfacher machen.
An den Abenden finden regelmäßige Feedbackrunden, auch durch Videoanalysen und Lerntagebücher statt und gemeinsame Aktivitäten wie Bergfest, Gruppenpräsentationen, Fackelwanderung, Sportturniere und Ski- und Snowboardtaufen fehlen nicht.
Bei der abschließenden Rallye durch das Skigebiet zeigt sich, was ein außerschulischer Lernort für ein Potential bietet. Hier zeigen die Schüler, was es bedeutet, Verantwortung für andere zu übernehmen, sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander da zu sein. Die guten Ski- und Snowboardfahrer übernehmen die Verantwortung und passen gewissenhaft auf, dass alle mitkommen und niemand verloren geht. Die Jüngeren freuen sich, dass sie mit den Großen mitfahren und gemeinsam mit ihnen die Stationsaufgaben lösen können.
Zum Abschied überreichen Schülerinnen aus dem 12. Jahrgang ein Tagebuch mit Fotos aus den vergangenen vier Jahren, mit den folgenden Zeilen, die dem ein oder anderen Betreuer doch sehr nahe gehen:
„Liebe Leher und Betreuer,
wir bedanken uns für die tollen Jahre (bei manchen waren es drei, bei anderen sogar vier).
Wir haben so vieles erlebt, was uns sicher noch lange in Erinnerung bleibt: Freundschaften sind gewachsen und haben sich entwickelt, Glück und auch Schmerz (blaue Flecken und geprellte Knie) haben wir geteilt, den ein oder anderen Abend lachend miteinander verbracht, kleine Unfälle und Pannen gemeinsam ausgehalten- und so wunderbare Erinnerungen geschaffen.
Wir sagen DANKE. Danke für unvergesslichen Jahre, für die Hilfe und den Beistand, für all die Dinge, die ihr uns beigebracht habt und dafür, dass wir mit euch sehr viel Spaß hatten.
Die Wntersportfahrt war jahrelang das Highlight des Schuljahres. Nirgendwo sonst haben wir so einen Zusammenhalt gespürt, so viel gemeinsam gelacht und uns so gut kennen gelernt.
Die positive Stimmung, die wir hier erleben durften (auch bei schlechtem Wetter) ist etwas, was wir für unser ganzes Leben mitnehmen können.
Wir freuen uns, ein Teil dieses Projekts gewesen zu sein und behalten all die Menschen, die es zu dem gemacht haben, was es ist, in guter Erinnerung!“Juliane Keipert, Marike Kukla, Wentje Lübbing, Lina Oppermann
Als nach 14 Stunden Rückfahrt alle wieder wohlbehalten aus dem Bus steigen, ziehen alle 67 Teilnehmer das Fazit: Das war spitze!