

Merle Neumann und Stephanie Krippenstapel im Interview
Was ist die Idee hinter dem Projekt? – Auf welcher Fragestellung basiert das Projekt?
„Das ganze Projekt ist das Thema unseres Seminarfachs Biologie. Das heißt wir müssen eine Haus- und eine Facharbeit darüber verfassen, sowie damit bei „Jugend forscht“antreten. Wir haben uns gewünscht ein alltagsbezogenes und sinnvolles Projekt zu erarbeiten. Deshalb haben wir die reale Fragestellung von Taubenzüchtern, ob der Anteil der Tauben als Nahrungsmittel des Wanderfalken hoch sei, aufgegriffen. Unsere Idee war es das Image der Vögel aufzubessern, um sie besser zu schützen, indem wir die Aufmerksamkeit für die Thematik erhöhen und möglichst mit allen Vorurteilen aufräumen.“
Was war euer Arbeitsauftrag? – Welche Materialien wurden euch zur Verfügung gestellt?
„Der konkrete Arbeitsauftrag lautete: ‘Beobachtet die Wanderfalken und ihren Horst während ihrer Brut- und Aufzuchtzeit’. Die uns zu Verfügung stehenden Materialien waren eine Kamera und eine Internetverbindung im Kirchturm.
Wie seid ihr vorgegangen um die Idee umzusetzen?
Durch das zur Verfügung stehende Material konnten wir die Tiere durchgehend beobachten, ohne sie zu stören. Das ganze basiert natürlich ein bisschen auf dem Zufallsprinzip, ist aber trotzdem wissenschaftlich korrekt. Letztes Jahr wurde ja versucht Vögel in ihren Nestern zu filmen, jedoch ist das Projekt damals an technischen Schwierigkeiten ein wenig gescheitert.
Was waren die Ergebnisse? – Konnte die erste Fragestellung beantwortet werden?
Ja. Wir konnten die Frage unserer Hausarbeit, nach den Gründen für die ständige Wiederkehr der Falken in urbane Gebiete, beantworten. Dafür wollen wir an dieser Stelle einen Teil der Hausarbeit zitieren:
„Es gibt zwei wichtige Gründe dafür, dass der Uhu und der Wanderfalke nun vermehrt in Städten leben. Zum Einen fehlt es der sich erholenden Population an ungestörtem natürlichem Lebensraum, sodass die Vögel notgedrungen nach Alternativen suchen. Zum Anderen handelt es sich größtenteils um ausgewilderte Exemplare, deren Scheu vor dem Menschen geringer ist. Aufgrund dessen ist aber auch das Potenzial für Unfälle viel größer. Im Allgemeinen fressen Wanderfalken viele Tauben, wie bewiesen. Ein vorher nicht vermuteter Aspekt ist der hohe Anteil von Fledermäusen, an der Nahrung der Uhus. Somit haben die Vögel durchaus einen starke Einwirkung auf das ökologische System ‘Lebensraum Stadt’. […] Unabhängig davon weist das Gesetz dem Schutz der Raubvögel eindeutig Priorität zu, auch wenn die Vögel tatsächlich derart viele Haustiere schlagen. Deswegen ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig. Denn durch diese kann das Image und somit die Sicherheit der Vögel verbessert werden.“
Gibt es auch neue Erkenntnisse, die durch euer Projekt entstanden sind?
Die neuen Erkenntnisse werden wir aufstellen, wenn das Projekt vor der Beendigung steht. Aber wir sind sehr sicher, dass es welche geben wird, das eine solche Beobachtung noch nie aufgestellt wurde. Vermutlich hat das gesamte Projekt Auswirkungen auf den Diskurs zwischen Taubenzüchtern und Tierschützern.
Ist schon ein Folgeprojekt in Planung? – wenn ja wann und zu welcher Thematik?
Es könnte weitere Imagearbeit geleistet werden, aber ansonsten wird das Projekt nach Beendigung der Facharbeit nicht weitergeführt.
Inwiefern haben euch die Resultate des vorherigen Projektes bei diesem geholfen?
Unsere Hausarbeit legt die Wissensgrundlage dar, auf die wir zugreifen können und auf der unsere folgenden Fragestellungen aufbauen. Zum Beispiel fanden wir im vorherigen Projekt heraus, dass die Falken viele Tauben fressen; beantworteten unsere Frage also mit ja. Darauf aufbauen stellen wir uns jetzt die Frage: Wie viele Brieftauben sind es? Außerdem haben wir in der Hausarbeit natürlich viel Vorarbeit geleistet wie herauszufinden wie lang die Aufzuchtszeit der Tiere ist, wie die gesetzliche Lage bezüglich des Schutzes der Falken ist oder Ähnliches.
Wie bewertet ihr eure Effektivität, Methodik, Ergebnisfindung und Zusammenarbeit innerhalb des Falkenprojekts?
Wir sind ein Team, das durcheinander und spontan aber trotzdem angepasst zu den Ergebnissen kommt, die es erzielen möchte.
Zu guter Letzt: Wie hat euch das Projekt gefallen; was war gut und was könnte man bei einem nächsten Mal verbessern?
Wir haben jetzt eine bessere Technik als zuvor, das ist schon mal positiv, da so bessere Ergebnisse erzielt werden können. Ansonsten erfüllt das Projekt die Anforderungen, die wir an es hatten, was gut ist. Es ist alltagsbezogen und eventuell auch hilfreich für die Vögel. Beziehungsweise ist es ja schon effektiv aufgrund der Medienpräsenz, für die wir gesorgt haben. So ist unser Projekt ja bereits auf der Homepage der RBG und in der HiAZ publiziert.