Zusammen mit den Mitarbeitern von “Vernetztes Erinnern” hat die Robert-Bosch-Gesamtschule ein Projekt entwickelt, das einen etwas anderen Beitrag zum Stadtjubiläum leisten soll. Denn 1200 Jahre Stadtgeschichte sind nicht nur durch gute Ereignisse geprägt worden, auch Hildesheim wurde Schauplatz von nationalsozialistischen Gewalttaten. Deswegen setzt sich die RBG für die Aufarbeitung dieser Themen ein, denn als UNESCO Schule hat sie sich dazu verpflichtet, die schrecklichen Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Ein weiteres Anliegen ist es aber auch, unseren heutigen Umgang mit dem/den Anderen zu reflektieren. So sind für dieses Jahr noch mehrere Veranstaltungen geplant. Diese wurden am 18.06.2015 der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung auf einer Pressekonferenz in unserer Schule vorgestellt. Wilfried Kretschmer, Jürgen Braun und Klaus Schäfer von “Vernetztes Erinnern” bildeten die Moderation und stellten die einzelnen Projekte vor.
Klaus Schäfer und Dr. Wilfried Kretschmer
Das Ziel von “Vernetztes Erinnern” ist, sich auf die Spuren des nationalsozialistischen Terrors in Hildesheim zu begeben und diese sichtbar zu machen. So arbeiten die Organisationsleiter Markus Roloff und Klaus Schäfer eng mit unserer Schule zusammen, um am Schluss möglichst viele Menschen zu erreichen und mit einzubeziehen.
Das erste Programm des Projektes beschäftigt sich mit den Deportationen. Die Veranstaltung am 23.09.2015 soll an die 1942 eingerichtete Sammelstelle für den Abtransport der Hildesheimer Juden erinnern. Schülerinnen und Schüler unserer Schule errichten anlässlich dazu eine Gedenkstätte. Organisation und Gestaltung werden hierbei Horst-Joachim Kalbe, Wilfried Kretschmer und Klaus Schäfer übernehmen. Besuchen kann man die szenischen Lesungen und die Erinnerungsstelle um 16:00 am Amtsgericht Hildesheim.
Ein weiteres Vorhaben ist “Vernetztes Erinnern” in die Stadtführungen mit einzubauen. Unsere Schülerinnen und Schüler stellen Orte nationalsozialistischer Verbrechen in Hildesheim vor, aber auch Gedenkstätten. So wird zum Beispiel eng mit der Beth-Shalom-AG unserer Schule zusammengearbeitet, die sich um die Instandhaltung der Stolpersteine kümmert.
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Die Stadtführung startet am 14.10.2015 um 16:00 am Bahnhofplatz.
Musik und Lesung wird bei der “Zeitzeugensuite” am 04.11.2015 zusammengeführt. In der Aula unserer Schule werden Lesungen aus den Biografien von Zeitzeugen durch Klaviermusik untermalt und somit den Zuhörenden die Vergangenheit nochmal vor Augen geführt.
“Der Umgang mit dem/der Anderen – Einblicke und Ausblicke” zeigt noch einmal durch szenische Lesungen, Kurzvorträge, Musikbeiträge und Interviews den heutigen Umgang mit dem Fremden. Zusammen mit Asyl e.V. und der VHS bietet unsere Schule am 06.11.2015 eine Vielfalt an Projekten im Rathaussaal um 18:00.
Der Abschluss des Projektes wird durch die Gedenkfeier zum 09.11. eingeleitet, bei der sich unsere Schule seit Jahren engagiert. Am Lappenberg wird den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Die Veranstaltung beginnt bei uns in der Schule mit einem Besuch des jüdischen Friedhofs.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos und stufenlos erreichbar. Die Zuschauer sollen durch die Vielzahl an Projekten dazu ermutigt werden, nicht wegzuschauen und sich heute gegen Diskriminierung zu positionieren.
Auch die Hildesheimer Allgemeine Zeitung berichtete über das Projekt.