Unser letzter Tag im Landtag ist nun angebrochen und wir blicken auf eine Zeit voller neuer Eindrücke und Bekanntschaften zurück. Die meiste Zeit verbrachten wir in unserer Redaktion – immer am interviewen, produzieren und layouten. Ein Glück für uns, dass uns ein schöner, heller Raum mit allen nötigen technischen Geräten zugewiesen wurde.
Am ersten Tag hieß es erst einmal einarbeiten. Der Plenarsaal beeindruckte uns sehr durch seine hohen Decken und gusseisernen Geländern – es war das erste Mal, dass wir den Landtag von Innen gesehen haben, und demnach auch das erste Mal für uns einer Plenarsitzung beizuwohnen.
Das RBG-Team nebst Paten
So überraschten ja gar schockierten uns die Sitten und Gebräuche während der Debatten. Unhöfliche Zwischenrufe, lautes Ausbuhen und bloß nicht Klatschen für die andere Fraktion! Egal wie sinnvoll die Aussagen auch gewesen sein mögen. Außerdem hatten wir zu Beginn häufig das Gefühl die Debatten seien inhaltslos, so bestand der Sinn im Provozieren. In einer Umfrage fanden wir dann aber noch heraus, dass dies nur in heißen Debatten der Fall ist. Es gäbe wohl auch Fälle in denen die Gespräche in Einigkeit und Frieden verliefen, erzählen uns die Abgeordneten, die wir in der Lobby, in der es Getränke und Snacks zu kaufen gibt und als Pausenraum dient, treffen. Die Plenarsitzungen dienen meist nur noch des Meinungsvergleichs und die inhaltliche, sachliche Erarbeitung der Problematik findet im Vorfeld statt. – Schon merkwürdig finden wir.
Vor dem ersten Interview, war man doch schon sehr aufgeregt. Wie würden die Politiker, die man sonst nur aus den Radionachrichten kennt, reagieren? Würden Sie uns Schülerreporter ernst nehmen?
Alle Interviews verliefen jedoch sehr angenehm. Die Abgeordneten und Minister waren außerordentlich nett und antworteten gerne ausführlich. Zu ausführlich sogar, wie wir später bemerkten, denn die Auswertung dauerte viel zu lange und war sehr stressig; eine wahre Fleißarbeit. Auch die Artikel dazu umfassten schließlich viel Text und so entschieden wir uns, weniger Fragen zu stellen oder nur Blitzinterviews zu führen. Wir begegneten freundlichen, provokanten, humorvollen und interessanten Persönlichkeiten. Insgesamt befragten wir 15 Personen – und begaben uns auch mal in die Position des Befragten, als uns eine Journalisten der HiAZ einen Besuch abstattete und die Multimedia BbS ein Radiointerview mit einer Reporterin machte, das live ausgestrahlt wurde.
Irgendwann fanden wir uns in den Tagesrhythmus ein: Früh aufstehen, den vergangenen Tag besprechen, Fragen vorbereiten, Interviews führen, Plenarsitzungen beiwohnen, Artikel schreiben und spät mit dem Zug zurück nach Hildesheim fahren.
Drei Tage waren die perfekte Länge für so ein Projekt. Nicht zu lange, um sich zu überarbeiten, aber auch nicht zu kurz, damit man sich auch etwas einleben konnte. Allerdings hätten wir uns gerne einen noch tieferen Einblick hinter die Kulissen des Landtags und seiner Vorgänge verschafft, aber dazu hatten wir dann doch zu wenig Zeit. Außerdem hätten wir uns etwas mehr journalistische Freiheit gewünscht, auch mal andere Textstile zu schreiben ohne lange darüber diskutieren zu müssen. Uns war auch nicht ganz klar, wie die Artikel, die wir ja für Schüler geschrieben haben, diese auch erreichen. Die positiven Rückmeldungen der Abgeordneten haben uns aber außerordentlich gefreut.
Wir danken Stephan Weil, Bernd Busemann, Frauke Heiligenstadt, Boris Pistorius, Filiz Polat, Christos Pantazis, Marco Brunotte, Otto Deppmeyer, Christian Dürr, Björn Thümler, Michael Höntsch, Hans-Joachim Janßen, Doris Schröder-Köpf und Lukas von der Multi-Media BbS, dass Sie uns freundlicher Weise für ein Interview zur Verfügung gestanden haben. Ihre Auskünfte waren alle stets informativ und interessant. Vielen Dank für Ihre Zeit! Speziell unserem Paten, Bernd Lynack, wollen wir Dank aussprechen, denn er hat uns stets geholfen, auch in der Vorbereitung auf das Projekt, uns die oben genannten Interviewpartner organisiert, war unsere Mitfahrgelegenheit auf der Hinfahrt zum Landtag und ist immer mal für einen Kaffee vorbeigekommen, um sich zu erkundigen, wie wir zurecht kommen.
Ein großer Dank geht auch an Marita Eickmeyer, die sich um die Absprache mit n21 gekümmert und uns die ganze Zeit über begleitet und betreut hat und auch weit über ihre eigentlichen Arbeitszeiten geblieben ist, sodass wir immer in der Gruppe fahren konnten. Sie hat außerdem mit Natalie Deseke unsere ganzen Artikel redigiert – und das mit höchster Gründlichkeit, auch wenn es anstrengend und zeitaufwendig war. Natürlich danken wir auch unserer Betreuerin von n21, Natalie Deseke, die immer als erste da war und als letzte gegangen ist. Sie hat uns über die ganzen drei Tage ununterbrochen begleitet, stand immer für Nachfragen zur Verfügung und hat uns fachlich sehr geholfen. Eine bessere Betreuung ist nicht möglich.
Vielen Dank für eine sehr lehrreiche und effektive Zeit bei den Plenartagen im September 2015!