Beim Lesen wird die Fantasie eines jeden Kindes geweckt, denn anders als bei Filmen, ist hier die Vorstellungskraft gefordert. In einer Welt voller neuer Medien ist es zu einer umso wichtigeren Aufgabe für Schulen geworden, die Freude am Lesen bei jüngeren Schülern zu fördern. So lud unser Fachbereichsleiter Deutsch, Florian Meyer, für Donnerstag, den 03.12. zum alljährlichen Vorlesewettbewerb ein. Besonders freute er sich dieses Jahr über die rege Teilnahme von Jungs, die in den letzten Jahren den Wettbewerb eher gemieden hatten.
Jede Stammgruppe des 6. Jahrgangs wählte sich ihren besten Leser, der gegen die anderen antreten und bestehen sollte. Mit Unterstützung durch Freunde und Mitschüler trafen sich dann schließlich die Klassengewinner in der Bücherei. Zuvor hatten sie sich aus ihren Lieblingsbüchern Textpassagen rausgesucht und fleißig geübt, um vor der Jury zu glänzen. Diese bestand dieses Jahr aus Florian Meyer, Bibliothekarin Gisela Denton und der Gewinnerin des letzten Wettbewerbs, Sophie Weise.
Doch bevor das Lesen beginnen konnte, begrüßte unser Schulleiter Dr. Wilfried Kretschmer die Schülerinnen und Schüler und gratulierte den Klassengewinnern. Im Gespräch mit den Kindern stellte er die Wichtigkeit von Lesen und Büchern heraus. Zum Schluss wünschte auch die Leiterin des 6. Jahrgangs, Anika Schirmer, viel Glück und es konnte losgehen.
Den Beginn machte Jeremy Grund mit einer Textpassage aus „Fear Street“ , ihm folgte Merlin Steinecke mit einem Beitrag aus der Gänsehautreihe „Der Werwolf ist unter uns“. Leah Janetzki las aus der Mädchenkrimiserie „Die drei!!! Verliebte Weihnachten“ vor und Kolja Macke aus Cornelia Funkes „Tintenherz“. Franziska Spilker wählte einen Ausschnitt aus „Der gefährliche Traum“ von Claudia Frieser, während Fiona Opitz alte Erinnerungen mit dem berühmten Werk von Karl May „Winnetou“ bei den Lehrern auslöste.
Nach einer kurzen Verschnaufpause mussten die Schüler den Komfort des geübten Textes verlassen und aus einem ihnen unbekannten und ungeprobten Text vorlesen. Die Jury wählte hierfür „Das goldene Labyrinth“ von Ceelia Rees, in dem der Junge Joshua einem dunklen Familiengeheimnis auf die Spur geht.
Die Wettbewerber schlugen sich tapfer und meisterten das fremde Buch mit Bravour.
Dann war es endlich so weit: Die Jury zog sich zurück, um sich zu beraten und die Schülerinnen und Schüler konnten sich am weihnachtlichen Keksbuffet bedienen.
Fachbereichsleiter Florian Meyer gibt die Gewinner/innen bekannt
Kurz und schmerzlos wurden dann am Ende der neunten Stunde die drei ersten Plätze vergeben und Urkunden ausgeteilt. Den dritten Platz belegte Fiona Opitz, den zweiten Merlin Steinecke und die glückliche Gewinnerin war Franziska Spilker.
Jeder Teilnehmer durfte sich als Preis ein Buch aussuchen, die Gewinnerin natürlich als erstes, und zufrieden mit seiner Leistung nach Hause gehen, denn wirkliche Verlierer gab es keine – jeder hat in seiner eigenen Art großartig vorgelesen.
Für Franziska Spilker geht es nun aber noch weiter. Nachdem sie den schulinternen Wettbewerb für sich entschieden hat, ist sie für den Wettbewerb unter den Hildesheimer Schulen zugelassen. Wenn sie in diesem auch noch siegt, geht es weiter zum landes- und schließlich bundesweiten Wettbewerb. Seit 1959 findet der Vorlesewettbewerb in Deutschland statt, mit jährlich fast 700 000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern.
Wir gratulieren Franziska zu ihrem Sieg und wünschen ihr auch weiterhin viel Erfolg!