Seit 2011 realisiert die Robert-Bosch-Gesamtschule Hildesheim den Bau einer Krankenstation in Tansania, Lekrimuni. Das Gebäude ist inzwischen fertig gestellt, das Gelände bepflanzt und der Bau des Schwesternhauses in vollem Gange. Nun ist auch der Container, den die Schule für den Transport des medizinischen Inventars gekauft hatte, mit der Innen- und Geräteausstattung angekommen.
Vor zwei Monaten wurde er in Hildesheim mit der wertvollen Fracht beladen und auf die weite Reise geschickt. Die Organisation “Arbeit und Dritte Welt” half beim fachgerechten Verpacken der Güter, damit nichts zu Schaden kommen konnte.
Am 21.09. machte sich das Schiff vom Hamburger Hafen aus auf den Weg nach Ostafrika – an Bord der bunt gestaltete Container. Er durchquerte den Suez-Kanal bis hin nach Mombasa in Kenia, durch einen Trackingchip konnte die Fahrt des Schiffes per live-Übertragung in der Schule beobachtet werden. In Kenia angekommen, wurde der Container schließlich auf einen LKW geladen und nach Tansania transportiert.
Entgegennehmen sollten ihn ursprünglich die Schülerinnen und Schüler der Tansania AG der Robert-Bosch-Gesamtschule, die in den Herbstferien für vier Wochen nach Afrika geflogen sind. Leider kam der Container durch Verzögerungen erst am 23.11. an und verpasste somit die Delegation aus Hildesheim, jedoch hat sich Amelie Zühl, die dort ein freies soziales Jahr verbringt, bereit erklärt, nach dem Container zu schauen und die Schule mit Fotos auf dem Laufenden zu halten. Die Krankenschwestern der Kilari Farm, insbesondere Oberschwester Yukunda, organisierten den Transport von Kenia nach Lekrimuni. Mit noch zwei weiteren deutschen Freiwilligen machte sich Amelie sofort nach Bekanntgabe der Ankunft des Containers auf den Weg zur Krankenstation. Dort warteten schon ein paar Handwerker und Massai, sodass das Entladen zügig vorranging und sich nun die neuen Geräte im Vorraum der Krankenstation befinden. Dort wird bisher nur ambulante medizinische Versorgung angeboten. Mit den neuen Utensilien kann nun auch stationär behandelt und somit Operationen durchgeführt werden.
Schon Seit April dieses Jahres hatten sich die Spenden für die Innenausstattung für die Krankenstation in der Eingangshalle der Schule aufgereiht – und es wurden immer mehr. Den Anfang machte ein einfaches Ultraschallgerät. Dem folgten Rollstühle, medizinische Instrumente bis hin zum Sterilisations- und Röntgengerät. Sogar ganze OP-Bestecke und ein OP-Tisch haben nun den Weg zur Krankenstation in Lekrimuni gefunden.
Kerstin von Werder, die sich in der Lekrimuni-Gruppe engagiert, erstellte zu Anfang eine Liste mit all den Dingen, die auf der Krankenstation noch benötigt wurden, darunter befanden sich nicht nur medizinische Gerätschaften, sondern auch zum Beispiel Wickelkommoden. Diese Liste wurde in die Öffentlichkeit kommuniziert und schon bald trafen die Spenden ein, egal ob in Form von Geld oder Sachgegenständen. Krankenhäuser, Apotheken und Arztpraxen beteiligten sich großzügig und so ist Material im Wert von 100.000€ zusammengekommen. Auch die Rotarier spendeten dem Vorhaben 15.000€.
Gegen das trostlose Grau des Containers unternahm eine Schülergruppe der Lehrerin Lydia Höllings etwas. Zuerst musste der Container entrostet und grundiert werden, was die Schüler gründlich und selbstständig taten. Merle Neumann, Paul Oster, Florina Weber, Percy Steinhauer, Simone Weikert und Anna Kolkenbrock erstellten mögliche Motive und entschieden sich schließlich für eine afrikanische Landschaft und ihre Schule, die sie auf das graue Metall pinselten. So zeigt die Robert-Bosch-Gesamtschule auch äußerlich die Verbundenheit zu Tansania und der Krankenstation. Die Botschaft “Gute Reise – Safarinjema” steht in großen Buchstaben auf der Containerseite und sendet schöne Grüße nach Tansania.
Wenn der Container seine Aufgabe erledigt hat, wird er in Afrika verbleiben. Verlötet und entrostet dient er dann als Silo für Mais. So bleibt immer ein Stück Robert-Bosch-Gesamtschule in Tansania.