Der Artikel von Martin Spiewak erschien in der ZEIT.
Unserer Lehrerschaft gilt als Paradebeispiel für gute Lehrerkooperation
Am Mittwoch den 13.01.2016 hatte die RBG mal wieder hohen Besuch. Der Zeit-Reporter Martin Spiewak besuchte unsere Lehrerschaft im Rahmen einer besonderen Recherche. Er will für seinen nächsten Report herausfinden wie gute Lehrerkooperation funktioniert und stellte unseren Lehrerinnen und Lehrern deshalb viele Fragen, hospitierte und warf einen Blick in unseren Schulalltag.
Lest hier das Interview, das unsere Homepage-Reporter mit dem professionellen Journalisten führen durften:
- Herr Spiewak, warum sind Sie heute in der Robert-Bosch-Gesamtschule?
Ich bin hier wegen einer Recherche für die Zeit. Und bei diesem Artikel, der dabei rauskommen soll, geht es um die Frage wie Lehrer zusammenarbeiten. Was für Formen es dabei beispielsweise gibt, was es ihnen bringt, aber auch teilweise was so die Hürden sind, weil Zusammenarbeit ja immer zunächst Kraft, Arbeit und Zeit kostet, denn dabei soll ja etwas rauskommen. Da diese Schule nun offensichtlich ein bisschen weiter ist, was die Kooperation der Lehrer betrifft und viele Leute von anderen Schulen ja auch hierher kommen, um sich das anzugucken, wollte ich mir das einmal als gutes Beispiel anschauen.
- Wie sind Sie dafür genau auf die Robert-Bosch-Gesamtschule gekommen?
Es ging darum in diesem Zusammenhang gute Schulen zu finden. Solche, die einem diesbezüglich etwas zeigen können. Ich habe bei der Schulakademie angerufen, die von der Bosch-Stiftung, die auch den Deutschen Schulpreis vergibt, finanziert wird und ich hatte mir schon gedacht, dass eine dieser Preisträgerschulen im Bereich Lehrerkooperation gut sein wird. Die Schulakademie hat mir dann diese Schule empfohlen. Und dann habe ich in diesem Feld noch zwei drei Andere gefragt und die haben mir dann auch noch ein paar genannt. Da war diese Schule dann auch wiederum dabei. Und da dachte ich mir: Wenn mir diese Schule so oft empfohlen wird, wird das schon stimmen.
- Was haben Sie hier erlebt?
Erstmal habe ich mich gestern mit dem Schulleiter getroffen und mit dem Unterstufenleiter Herrn Rosahl und habe dann heute eigentlich fast nur mit Lehrern darüber gesprochen wie sie das denn so sehen. Normalerweise schaue ich mir dann auch noch mehr Unterricht an und spreche mit Schülern, aber in dem Fall dieser Recherche geht es wirklich nur um Lehrer. […]
Eben war ich in einer Unterrichtshospitation, wo Lehrer sich gegenseitig beim Unterrichten beobachten, was nicht so ganz verbreitet und üblich unter Lehrern ist. Da habe ich mit angeguckt wie diese Lehrer das machen und besprechen und dann fragen gestellt, es mir erklären lassen und so weiter.
- Was nehmen Sie vom heutigen Tag oder auch von gestern mit?
Noch bin ich ja noch nicht ganz am Ende. Aber es scheint mir hier eine über viele Jahre in gutem Klima gewachsene Struktur zu geben, die sicher nicht ganz üblich ist. Also alle Schulen haben Strukturen, in denen Lehrer zusammenarbeiten. Na klar, es gibt Lehrerkonferenzen, auch die einzelnen Fachlehrer […] arbeiten überall irgendwie zusammen (müssen sie ja mittlerweile auch), aber an dieser Schule ist das besonders stark ausgeprägt: A) dieser Geist, dass man zusammenarbeiten muss, aber B) vor Allem auch die Strukturen; das wurde über die Jahre einfach immer wieder angepackt. So entstand über viele Jahre ein komplexes Konzept, das die Zusammenarbeit und das Kooperieren erleichtern soll. Dieses ist sicher nicht für jede Schule zu übertragen, aber es zeigt, dass man es immer wieder durch Anpassung, Erneuerung oder Beibehaltung schaffen kann, eine Möglichkeit zu errichten, in der sich alle Lehrer einbringen können und auch genug „zurückbekommen“. […] Das kann diese Schule meines Erachtens nach sehr gut, auch weil es ein sehr gewachsenes Kollegium ist. Es ist sehr selten, dass sowohl der Schulleiter als auch weitere Mitglieder der Schulleitung schon seit Anfang an dabei sind und damit eine sehr lange Erfahrung an einer Schule haben. Was außerdem ein großes Privileg ist, ist, dass die Robert-Bosch-Gesamtschule wahnsinnig groß ist und viel Platz hat. – Ein Luxus der Schule. Das haben längst nicht alle Schulen.
- Wann, Wo und in welcher Form wird Ihr Text erscheinen?
Er wird hoffentlich in der „Zeit“ erscheinen in der Form eines Reports, in dem ich in Zusammenarbeit mit einer Kollegin verschiedene Informationen zusammentrage, wie in einem sehr großen Puzzle. Wir werden viel reden, uns vieles anschauen, ein bisschen was lesen und so weiter. […] Darin wird jetzt nicht nur etwas über diese Schule stehen, schon einiges, aber kein ganzer Artikel. Erscheinen wird der Report wahrscheinlich im Februar; Ende Februar. Das ist im Moment Stand der Planung.
Vielen Dank für das Interview!
Martin Spiewak ist schon seit 16 Jahren Redakteur der Zeit des Ressorts „Wissen“ und sitzt mit einigen seiner Kollegen in Berlin. Seine Themen sind hauptsächlich Wissenschaft, Pädagogik, Erziehung und Bildung. Er hat Geschichte und Spanisch studiert und ist als 51-Jähriger Vater von zwei Kindern.