Eine 11-köpfige Schülergruppe des 12. Jahrgangs der Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG) präsentierte in der zweiten Juniwoche 2016 in Hildesheims französischer Partnerstadt Angoulême einen großformatigen Comic, der in satirischer Form das Leben von Robert Bosch schildert.
Die Bildergeschichte entstand im Frühjahr 2015 unter der Mitwirkung von 26 Schülerinnen und Schülern im Kunst-Unterricht. Ausgangspunkt für dieses Projekt war der letztjährige Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris. In ihrem Comic zeigen die Schülerinnen und Schüler, dass in unserer westlichen demokratischen Kultur die Meinungs- und Satirefreiheit ein unantastbares Grundrecht ist – und deshalb auch nicht vor dem Namensgeber der Schule halt macht. Neben Robert Boschs Privatleben, seinem sozialen Engagement und der Firmengeschichte wurde hierbei selbst sein zwiespältiges Verhältnis zur NS-Diktatur kritisch thematisiert. Als großformatiges Banner ziert der Comic seit Juli 2015 den Haupteingang der Robert-Bosch-Gesamtschule.
Sarah Schrader gibt dem frz. Radiosender RCF ein Interview Angoulême
Am 9. Juni 2016 überreichte eine Gruppe aus elf Schülerinnen und Schülern eine ca. 1,80 mal 3 Meter große Version des Banners dem französischen Comic-Museum in Angoulême. Unter großer Resonanz der regionalen Presse erläuterten die Schülerinnen und Schüler dem Städtepartnerschaftskomitee sowie Vertretern der Stadt und des Comic-Museums die eigene Arbeit.
Angoulêmes Ratsfrau Élisabeth Lasbugues, Pierre Lungheretti, Direktor des Comic-Museums, und Christine Granet, Präsidentin des Partnerschaftskomitees, würdigten die Arbeit der Schüler als ein Zeichen der Solidarität zwischen Deutschen und Franzosen. Das Banner der Robert-Bosch-Gesamtschule wurde in die Sammlung des weltweit bedeutenden Comic-Museums aufgenommen und soll zusammen mit anderen Karikaturen ausgestellt werden, die anlässlich des Charlie-Hebdo-Anschlages entstanden sind.
Schüler der RBG besuchen das Lycée Charles Augustin Coulomb Angoulême
Am Morgen vor der feierlichen Übergabe wurde die RBG-Gruppe von Schulleiterin Viviane Lembert am Lycée Charles Augustin Coulomb in Angoulême begrüßt. Nach einem Rundgang durch die Schule, der informative Einblicke in den Schulalltag und den Fachunterricht bot, tauschten sich die deutschen Schülerinnen und Schüler mit gleichaltrigen französischen Kursteilnehmern des Kunst-Profils von Jutta Goschyk über das Robert-Bosch-Banner und andere Projekte aus.
Gruppenbild der Schüler des Lycée Charles Augustin Coulomb und der RBG Angoulême
Nach dem dreitägigen Aufenthalt in Angoulême mit Besuchen des französischen Comic-Museums und des Musée d´Angoulême bereiste die von Simone Pelster und Kai Gurski betreute RBG-Gruppe abschließend die Hauptstadt Paris: Neben dem Musée d´Orsay standen unter anderem das Montmartre-Viertel mit der Basilika Sacré-Cœur, die Kathedrale Notre-Dame, der Arc de Triomphe und der Eiffelturm auf dem Programm.
Die Frankreich-Reise wurde unterstützt von der Heidehof-Stiftung.
Zeitungsartikel (als PDF anschauen):