

Wer sich auf die Studienfahrt nach Lekrimuni einlässt, sollte nicht erwarten, dass alles nach Plan verläuft. Pläne und genaue Vorbereitungen sind nötig. Je öfter eine Studiengruppe nach Lekrimuni fährt, desto klarer wir das Bild was unbedingt mitzunehmen ist. Nicht umsonst kommt die zu dieser Fahrt entschlossene Gruppe einige Monate vor der Fahrt zur Planung zusammen, um durch repräsentative Schwerpunktthemen einen ersten Überblick über die Flora und Fauna, die soziale und wirtschaftliche Situation und bestimmte Lebenseinstellungen der verschiedenen kulturellen Ethnien, die als Tansanier bezeichnet werden, zu gewinnen.
Jeder Einzelne der fährt, weiß immer genau welche Art der Prävention (Impfschutz, Malariatabletten) gut für ihn ist und wie er sich durch angemessene Kleidung auf die klimatischen Gegebenheiten einstellen muss. Man weiß auch, dass es nicht den europäischen Komfort geben wird, völlig unerwartet wird der Strom ausfallen oder dass das Duschwasser ausbleiben wird, wenn man eingeseift unter der Dusche steht. Auch an das Essen wird man sich gewöhnen müssen und dann auch können. Gelegentlich entsteht ein Heißhunger auf Schokolade und um dem Vorzubeugen sollte man sein Nutella Glas im Koffer und nicht im Handgepäck verstauen.
Niemand jedoch sollte sich zu dieser Studienfahrt entschließen, der sich nicht zutraut völlig unerwartete Situationen seelisch verarbeiten zu können.
Afrika ist ein Land der Seele und ungefilterten Emotionen. Zu dem Konzept unserer Studienfahrt gehört es den Menschen möglichst unmittelbar begegnen zu können.
Wir haben nicht nur für die Finanzierung der Dispensary gekämpft und gespendet, wir möchten nun auch die Schwestern bei ihrer Arbeit in Lekrimuni begleiten und unterstützen. Hier begegnen uns Menschen deren sinnstiftende Riten sehr archaisch sind und deren Emotionen und Lebenshaltungen wir nicht immer gleich verstehen. Die Massai vor Ort sind noch ein Stück wildes ursprüngliches Afrika. Wer ihnen begegnet kann sich nicht rundum betreut und geschützt bewegen. Wie dies in einer guten Unterrichtsstunde in unserer Schule in Hildesheim zu erwarten ist. Das Buch, das sich zur vorbereitenden Lektüre eignet, hat nicht umsonst den Titel „Kulturschock Tansania“. In der Begegnung der Menschen in Lekrimuni kann es Erschütterungen und tiefe Irritationen geben, aber dadurch ergeben sich auch fantastische Möglichkeiten, die eigenen kulturellen Grenzen zu erfahren. Und bei ihrer Verarbeitung -geschützt durch eine Gruppe, die immer mehr zusammenfindet- über sich selbst hinauszuwachsen.