

Ein Tagebucheintrag von Kristine von der Recke und Emilia Fester
Unser letztes Wochenende ist angebrochen. Um keine der kostbaren, letzten Sekunden zu verschwenden, beginnt für uns beide der Samstag schon um 06:00 Uhr in der Früh. Durch die Morgendämmerung spazieren wir über die betriebsame Kilarifarm, öffenen einige Viehgatter und klopfen schließlich bei der nahegelegenen Milchausgabestelle. Hier verkaufen die Sisters die frische Milch ihrer Kühe für ein paar Schillinge. Außer uns stehen noch einige Farmarbeiter, Frauen aus dem nächsten Dörfchen, Milchhändler und weitere Interessierte in der Schlange, um etwas Milch zu holen. Während unserer einstündigen Wartezeit beobachten wir die Kühe, die hier direkt neben uns an Zweigen einer Fieberakazie knabbern. Es ist ein einträchtiges Bild, wie sie dort mümmelnd stehen, uns aus ihren großen, dummen jedoch schönen Augen ansehen und völlig zufrieden scheinen mit ihrem Dasein. Wir schleppen unseren Fünfliterkanister zurück ins Amanihaus.
Um 10:00 Uhr brechen wir mit der gesamten Gruppe im Bus nach Arusha auf. Es wird Musik gehört, aus dem Fenster geschaut und so vergeht auch diese dreistündige Fahrt, wie im Fluge. Angekommen in der Großstadt suchen wir zunächst eine Wechselstube auf und besuchen dann das deutsche Kolonialmuseum. Hier kann man neben der Architektur, Beispielen aus Flora und Fauna und Informationstafeln über die vergangene Zeit auch Kunsthandwerk der derzeitigen tansanischen Kultur bestaunen. Wir verstreuen uns, kaufen vereinzelt ein paar Souvenires und brechen dann auf zur nächsten Anlaufstelle.
Unser Busfahrer Wilson kurvt durch wildbefahrene Straßen, bis zum Massaimarkt, der einen zentralen Punkt der Fire Road, nahe dem Clock Tower, bildet.In einer großen Halle, die in vier Strassenzüge aufgeteilt ist, die am Ende der Gänge miteinander verbunden sind, drängen sich dicht an dicht kleine Verkausstände. Hier verkaufen Straßenhändlerinnen und Händler handgemachte Schnitzfiguren, Armbänder, Geschirre und Kangatücher. Fast zwei Stunden lang schlendert die Gruppe durch die enge Markthalle, betrachtet die vielen bunten Waren und stattet sich fleißig mit Mitbringseln für die Daheimgebliebenen aus.
Nach diesem Highlight kehren wir in einer Bar ein und feiern unseren vorletzten Abend mit der ersten individuell gewählten Mahlzeit seit unserer Ankunft in Tansania. Wir sind euphorisch über Gemüselasagne, Chickenburger und Süßkartoffelpommes.
Auf unserer nächtlichen Rückfahrt zum Amanihaus begleitet uns der volle Mond.
Immer noch fröhlich lachend, spielen wir im Hauptraum unserer Unterkunft und sinken weit nach Mitternacht glücklich in die Laken.