

Am Lappenberg in Hildesheim gedachten wir am Freitag, dem 9.11.2018, der schrecklichen Ereignisse, die sich vor 80 Jahren in Hildesheim ereigneten.
Die Hildesheimer Synagoge wurde von Nazi-Schergen gebrandschatzt. Das schöne jüdische Gotteshaus brannte vollkommen aus.
Die Gewalt richtete sich aber nicht nur gegen Sachen. Auch jüdische Mitbürger wurden an diesen Tagen in besonderer Weise gedemütigt, misshandelt, verfolgt, verschleppt.
Die Beth-Schalom AG und sechs Teilnehmerinnen aus Herrn Gerloffs Geschichts-Grundkurs beteiligten sich an der Gedenkstunde, die die jüdische Gemeinde Hildesheim und die Stadt Hildesheim jedes Jahr am 9. November ausrichten.
Auch die christlichen Kirchen in Hildesheim wirkten durch Chorgesang und Redebeiträge an dieser Veranstaltung mit.
Die Beth-Shalom AG war vertreten durch Antoinio Sirianni, Elia Vree, Laurin Jemand und Rahel Brunsch. Bei unseren Redebeiträgen erhielten wir Verstärkung durch Elisa Kopte, Veronica Gigante, Elise Su, Vera Polle, Leonie Bruns und Miray Köksaldi. Dieses neue Team, das schnell sehr gut zusammenarbeiten konnte, trug einen Text von Dr. Hans-Jürgen Hahn vor, dem Gründer der Beth-Shalom AG. Der Text bezieht sich auf die Ereignisse in Hildesheim zur Zeit der Pogromnacht, berichtet aber auch von den Anfängen der AG, die bereits vor 36 Jahren gegründet wurde.
In diesen Jahren wurde von dieser AG viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet, die bis ins Ausland, ja bis Amerika, Australien, Israel ausstrahlte. Dort wurden die überlebenden Juden erreicht, die noch aus Hildesheim fliehen konnten, oder die die schreckliche Zeit der Naziherrschaft überlebt hatten.
So mahnte unser Vortrag auch, dass wir weiter wachsam sein müssen und die Erinnerungen der Zeitzeugen an diese Zeit immer wieder erneuern und weitertragen müssen, damit sich Geschichte nicht wiederholt. Damit nicht wieder Antisemitismus, aber auch Ausgrenzung, Rassismus, Verleumdung, Hass und Hetze die Oberhand in unser aller Leben gewinnt! Gerade in diesen Zeiten, in denen wahrzunehmen ist, wie wieder Einzelpersonen und Gruppen von Menschen angeschwärzt werden, als Sündenböcke herhalten müssen und denunziert und diffamiert werden! Diesen Tendenzen werden wir durch unsere Stimmen und unsere Taten widerstehen und deutliche Zeichen setzten.
Darum war es auch besonders erfreulich, dass in diesem Jahr sehr viele Schülerinnen und Schüler und Kolleginnen und Kollegen der RBG bei diesem traurigen 80. Jahrestag der Reichspogromnacht anwesend waren. Aber auch sehr viele Hildesheimer Bürgerinnen und Bürger waren am Lappenberg in diesem Jahr versammelt. Die, die Zeichen setzten gegen Hass und Hetze, sind – und werden – immer mehr. Das macht Mut!
Matthias Reisener
AG Beth-Shalom