

Studienfahrt 2018 – Ein Kunst-Kurs in London

Kursfoto
Sonntag, der 9. September 2018, war für uns Schülerinnen und Schüler des Kunstprofils 13.3 von Herrn Gurski und Frau Hake der Anfang unserer letzten gemeinsamen Seminarfahrt. Gestartet sind wir am Flughafen Hannover-Langenhagen gegen 14 Uhr, wo es auch alle Schüler und Lehrkräfte unbeschwert durch die Sicherheitskontrollen geschafft haben. Nach anstrengenden, jedoch auch aufregenden acht Stunden sind wir im YHA Thameside Hostel in den Londoner Docklands angekommen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, war es uns selbst überlassen, wie wir den restlichen Abend ausklingen lassen möchten. Einige Schüler stockten ihren Proviant für die nächsten Tage in einem nahegelegenen Supermarkt auf, andere gingen zu Bett.

Zeichnen auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen
Am Montag, nach unserem ersten gemeinsamen Frühstück, welches aus Brötchen, Rührei, heißen Würstchen, Bohnen, Marmelade und englischem Tee bestand, sind wir, wie auch in den kommenden Tagen, mit der Underground-Bahn gefahren. Sich in den unterirdischen labyrinthartigen Tunnelsystemen nicht zu verlaufen, meisterte anfangs noch nicht jeder von unserer Gruppe. An vielen unserer Besichtigungsorte hörten wir Referate unserer Mitschülerinnen und -schüler.
Unsere ersten Ziele in der Londoner Innenstadt waren das Parlament mit dem anliegenden Big Ben, der allerdings wegen Renovierungsarbeiten von einem Baugerüst umhüllt war. Anschließend ging es von dort aus weiter zum Buckingham Palace, wo wir auch die Wachablösung, ein traditionelles Ritual, bestaunen konnten. Nach einer einstündigen Mittagspause und einer Sichtung von Brooklyn Beckham, dem mehr oder weniger prominenten Sohn von Victoria ,,Ex-Posh-Spice‘‘ und Ex-Fußballstar David Beckham, besuchten wir das Tate Britain, eines der bedeutendsten Museen für Kunst aus dem Vereinigten Königreich. Hier machten wir einen kurzen gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellungen und hatten Zeit, an unseren Reiseskizzen weiter zu arbeiten. Nach der Zentrale des britischen Geheimdienstes waren der Tower of London und die Tower Bridge unsere letzten Programmpunkte. Danach durchstreiften wir die Straßen der Metropole auf eigene Faust, gingen in Restaurants oder in einen der vielen Supermärkte.
China Town war am Dienstag die erste Station auf unserem Terminplan. In Covent Garden verbrachten wir unsere Mittagspause, und anschließend machten wir uns auf den Weg zum Hyde Park. Da wir allerdings unterwegs unsere Schülerin im Rollstuhl und ihre Begleitungen in einer U-Bahn-Station verloren hatten, begab sich Herr Gurski auf die Suche nach ihnen, während Frau Hake und der Rest des Kunst-Leistungskurses am Hyde Park ankamen. Trotzdem war der Kurs fleißig am Skizzieren, bis sich Herr Gurski mit dem wieder aufgefundenen Rest wieder angeschlossen hatte. Im Hyde Park, inmitten des Serpentine Lake, schwimmt ,,Mastaba‘‘, eine Installation von Christo. Gespannt hörten wir ein Referat einer Mitschülerin darüber. Gegen Nachmittag hatten wir Zeit, die Stadt zu erkunden und unsere Reiseskizzen fortzuführen. Am späten Abend trafen wir uns gemeinsam in unserem Hostel wieder, um den Zwischenstand der Zeichnungen zu vergleichen und auszuwerten.

Changing of the Guards am Buckingham Palace
Mittwochmorgen fuhren wir zur National Gallery, um einen gemeinsamen Rundgang zu dem Thema ,,Landschaft und Mensch‘‘ zu starten. Anschließend unternahmen wir eine Bildbesprechung zum Gemälde ,,Das Experiment mit der Luftpumpe‘‘ von Joseph Wright of Derby von 1767. Im Anschluss nutzten wir bis zum Programmschluss gegen Mittag die Zeit, Figuren eines Gemäldes zu skizzieren. Danach hatten wir freie Verfügung für den restlichen Tag. Diese Zeit verbrachten wir damit, Mitbringsel für Freunde und Familie zu erwerben, die britische Küche zu genießen, weitere Sehenswürdigkeiten oder das Musical ,,42nd Street‘‘ aufzusuchen.
Im Museum Tate Modern übten wir uns Donnerstag im Skizzieren von Plastiken und Skulpturen. Vom Turm der Tate Modern konnten wir einen Blick auf die Londoner Skyline werfen. Unsere Mittagspause verbrachten wir in der Nähe des Museums, da dies unser Startpunkt für den Gang zur Millennium Bridge war. Von dort aus machten wir uns auf den Weg durch die City zu dem Drehort der Winkelgasse aus ,,Harry Potter und der Stein der Weisen‘‘, den Leadenhall Market. Anschließend fuhren wir mit der Dockland-Bahn in Richtung Greenwich Park, wo auch das Royal Observatory steht. Dort zeichneten wir Landschaften, die wir kurze Zeit später auch in einer Vergleichsrunde ausstellten, um Feedback und Verbesserungsvorschläge der Gruppe zu erhalten.

Am St. James Park
Nach dem Besuch des Greenwich Parks brach unser letzter gemeinsamer Abend an. Einige Schüler machten sich auf den Weg zurück ins Hostel, andere gingen ein letztes Mal gemeinsam Essen. Dieser letzte Abend wurde jedoch von einem Feueralarm im Hostel gestört, so dass wir uns zügig ins Freie flüchten mussten. Jedoch nach einigen Minuten versicherten uns die Mitarbeiter, es sei alles wieder in Ordnung, und wir konnten wieder zurück auf die Zimmer. Da wir zuverlässige Schülerinnen und Schüler sind, machten einige von uns eine nächtliche Tour durch den Stadtteil Rotherhithe. Und nach so einem langen Tag war es verständlich, dass sich eine Schülerin plötzlich im Albion-Kanal neben Zierpflanzen wiederfand. Auf diese Weise konnte anschaulich bewiesen werden, dass die Londoner Hafenkanäle nur hüfttief und sauberer als ihr Ruf sind.
Der Freitagmorgen, 14. September 2018, wurde genutzt, um die Zimmer aufzuräumen und ein letztes Mal die Reiseskizzen zu vergleichen. Vormittags besuchten wir das letzte Museum, die National Portrait Gallery, um einen Rundgang zu dem Thema ,,Menschendarstellung und Porträt‘‘ zu unternehmen. Das Porträt von Ed Sheeran von dem Künstler Colin Davidson aus dem Jahr 2016 war in diesem Rahmen unsere letzte Bildbesprechung in London.
Gegen Nachmittag hatten wir freie Verfügung, um eine Essenspause einzulegen oder uns für den Rückflug nach Deutschland zu rüsten. Im Eingangsbereich des Hostels trafen wir uns, um unser Gepäck abzuholen und gemeinsam mit der Bahn zum Airport London-Stansted zu fahren. Am Flughafen angekommen holten wir uns die letzten englischen Lunch-Brote. Durch die Sicherheitskontrolle mussten einige Schülerinnen und Schüler und Herr Gurski auf Sprengstoff abgesucht werden. Nach dieser erfolglosen Leibesvisitation ging es von dort aus mit einem mehr als eine halbe Stunde verspäteten Flug zurück nach Deutschland. Gegen 23.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit kamen wir zwar erschöpft, aber auch mit vielen Erlebnissen zu Hause in Hannover an.
,,Mind the gap between the train and the platform‘‘ – für viele Schülerinnen und Schüler wird diese sich immer wiederholende Ansage an den Londoner U-Bahn-Stationen im Gedächtnis bleiben. Eine unvergessliche Studienfahrt ist zu Ende gegangen, die Erinnerungen nicht nur an die britische Kunstgeschichte, sondern auch an die zahmen Halsbandsittiche im St James´s Park, die hungrigen Füchse und neugierigen Eichhörnchen bleiben uns. Ebenfalls werden wir uns mit einem Lächeln an die englische Küche, den Linksverkehr, die vielen Straßenkünstler und Sehenswürdigkeiten erinnern.