

Sehr geehrter Herr Kriesinger, sehr geehrter Herr Körber,
Sie haben beim Oberbürgermeister nachgefragt, ob bei der UNESCO-Aktion #wir sind mehr – Herz statt Hetze unser Schulleiter seine Kompetenzen überschritten habe und Schülerinnen und Schüler „politisch instrumentalisiert“ habe.
Hierzu möchten die gewählten Vertreter der Elternschaft und die gewählten Vertreter der Schülerschaft wie folgt Stellung nehmen:
Die Robert-Bosch-Gesamtschule ist eine von ca 300 UNESCO Schulen in der Bundesrepublik. Ziel der Schule ist die Sicherung der Menschenrechte und des Friedens sowie die Erziehung zur Völkerverständigung und zum verantwortungsvollen Umgang mit der natürlichen Umwelt. Die Befähigung, an der demokratischen Gesellschaft teilzuhaben, ist elementares Ziel unserer Arbeit. Wir wollen den Schülerinnen und Schülern Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen vermitteln, die sie befähigen, ihr Leben verantwortungsvoll und selbstbestimmt zu gestalten.
Davon ausgehend ist es für uns als Schülerinnen und Schüler und als Eltern richtig und wichtig Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen zu beziehen. Die Aktion der UNESCO Schulen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ist ein solches wichtiges Beziehen von Stellung für Demokratie und Menschenrechte. Dafür müssen weder Schülerinnen und Schüler noch Eltern instrumentalisiert werden. Es ist selbstverständlich an der RBG, dass solche Aktionen unterstützt werden, zumal die Freiwilligkeit komplett gewährt war.
Eltern melden ihre Kinder gerade an der RBG an, weil sie die Werte einer UNESCO-Schule unterstützen. Alle wissen, dass dieser Wertekanon in vielen Aktionen, wie den UNESCO-Projekttagen, eine wichtige Rolle an der RBG spielen.
Als Schülerinnen und Schüler lassen wir uns nicht die Mündigkeit absprechen. Wir werden an dieser Schule zu demokratischen Grundwerten erzogen und stehen für diese, wenn sie angegriffen werden, auch ein.
Uns, als Schülerschaft sind Werte wie Toleranz, Akzeptanz und Meinungsfreiheit wichtig. Deshalb haben sich mehr als 1000 von uns, an der Aktion der norddeutschen UNESCO-Schulen beteiligt. Als Oberstufenschüler haben wir selber die Entscheidung getroffen. Die Jüngeren hatten eine Erlaubnis der Eltern. Niemand wurde gezwungen. Deshalb empfinden wir die Diskreditierung des Schulleiters im Grunde genommen als Beleidigung.
Sehr geehrte Vertreter der AFD,
wir können nicht verstehen, wenn in jeder Fernsehsendung und in vielen Beiträgen in der Presse ihre Partei den Vorwurf des Rechtsextremismus und einer rechten Gesinnung immer weit von sich weist, aber Aktionen für Frieden und Völkerverständigung, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland kritisieren und sogar weitere Stellen wie den Oberbürgermeister einschalten, um unseren Schulleiter und damit die gesamte RBG, also auch uns zu diskreditieren.
In unseren Augen stellen sie sich damit auf die Seite von Rassisten und Rechtsextremisten.
Wir werden in der Schülervertretung und in der Elternvertretung auch weiter Aktionen unterstützen, die sich gegen Rassismus wenden und im Sinne einer UNESCO-Schule, den Schülerinnen und Schülern, demokratische Werte vermitteln.
Weder Eltern noch Schülervertretung werden sich dabei „politisch instrumentalisieren“ lassen, da an der RBG die Fähigkeit zur demokratischen Auseinandersetzung zu einem Gut der Schule gehört.
Für den Schulelternrat | Für die Schülervertretung |
Ulf Trombach | Nico Soehnel |
Schulelternratsvorsitzender | SV-Schulsprecher |