

Wahlpflichtkurs Kunst des 9. Jahrgangs gestaltet die Plakate und das Bühnen- und Kostümbild für die Theater-AG
Das Dunkle, das Mysteriöse, das abgrundtief Dämonische bestimmten in diesem Jahr das Bühnenstück „Im Angesicht der Nacht‟ der Theater-AG der Robert-Bosch-Gesamtschule. Einige der Kostüme, der Bühnenbilder sowie die Plakate hierzu entwarfen und gestalteten Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses (WPK) Kunst des 9. Jahrgangs.
Der Großteil des zweiten Halbjahres 2018/2019 wurde für diese inhaltlich anspruchsvolle und arbeitsintensive Aufgabe beansprucht. Nachdem man sich bereits im kompletten Kursverband für mehrere Wochen mit den Prinzipien der Plakatgestaltung und des Bühnenbildentwurfs beschäftigt hatte, standen zunächst Besuche der Werkstätten des Theaters für Niedersachsen (TfN) im Güldenfeld sowie einer Vorstellung des Musicals „Jasper in Deadland“ im Hildesheimer Theaterhaus an. Bei diesen beiden Veranstaltungen konnten die Schülerinnen und Schüler einerseits einen unmittelbaren Einblick in die Produktionsbedingungen von Bühnenstücken gewinnen und die hieran beteiligten Gewerke und Arbeitsschritte kennenlernen; andererseits erlebten sie, welchen wichtigen Beitrag Kostüme, Szenenbilder, aber auch Licht, Ton und Spezialeffekte für eine gelungene Theateraufführung leisten.
Die Schülerinnen und Schüler der Theater-AG hatten unter der Leitung von Florian Meyer in der Zwischenzeit das Skript für das Stück abgeschlossen: Die Handlungen der klassischen Gothic-Horror-Kurzgeschichten „Die Maske des Roten Todes“ von Edgar Allan Poe und „Draculas Gast“ von Bram Stoker sowie des Romans „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde wurden jeweils bearbeitet, teils modernisiert und in eine Rahmenhandlung eingebunden. Dieses Skript wurde dann im WPK Kunst nach optisch auffälligen Motiven ausgewertet.
Aufgrund des hohen Termindrucks und damit jede Schülerin bzw. jeder Schüler die Möglichkeit erhielt, sich möglichst praxisnah mit den eigenen individuellen Fähigkeiten und Interessen in das Projekt einzubringen, wurden Arbeitsteams für die unterschiedlichen Aufgaben wie Plakatgestaltung, Bühnenbild, Kostümbild, Maske und Animationsfilm gebildet. In diesen Teams, die aus maximal neun Schülerinnen und Schülern bestanden, wurden die anfallenden Aufgaben wiederum aufgeteilt, so dass jedes Kursmitglied in relativ hohem Maße eigenverantwortlich und gleichzeitig in ständigem Austausch mit den an den Aufgaben beteiligten Mitschülern arbeiten konnte.
So entwickelten beispielsweise Emily, Emma, Emilia, Juliana und Caprice verschiedene Plakate zur Bewerbung des Bühnenstücks. Motive, Farben, Schrift und Layout mussten auf der Basis des Skripts zu stimmigen und attraktiven Werbeplakaten verbunden werden. Neben klassischen handwerklichen Zeichen- und Maltechniken kamen für die Bildnachbearbeitung und den Schriftsatz auch Computerprogramme für ein möglichst professionell erscheinendes Gesamtbild zum Einsatz.
Amina und Tim entwarfen wiederum das ikonische Bühnenbild für die Friedhofsszene und fertigten anschließend auch die vier Grabsteine, wobei sie nicht nur mit den widerspenstigen Styroporplatten selbst, sondern nach Beendigung der Arbeit mit den statisch aufgeladenen Kügelchen zu kämpfen hatten, die sie von Kopf bis Fuß bedeckten.
Kim und Marie machten Bühnenbildentwürfe für die moderige Gruft, Angelina und Diana für das luxuriöse Apartment des aufschneiderischen Dorian Gray. Lilith und Mia waren mit Konstruktionsarbeiten betraut; Vitali arbeitete an einem (aus Krankheitsgründen nicht mehr eingesetzten) Animationsfilm für die Wolf-Szene; und Jonas entwarf das zerschlissene Cape und die grauenerregende Maske des Roten Todes, die er auch in aufwendiger und akribischer Kleinarbeit umsetzte.
Lenya leitete die Fertigung des Kostümbildes, wobei sie selbst neben der (aus Zeit- und Kostengründen nicht umgesetzten) Kleidung für die Dorfbewohner auch die fünf Gewänder der Friedhofsstatuen entwarf und schneiderte. Das Kostüm der Vampirin wurde wiederum von Celina und Leonie erdacht und genäht. Alle Drei realisierten nebenher noch das Cape des Roten Todes.
Zum Ende übernahm Tim die Koordination für die Bemalung der Grabsteine und des Sarkophags, was von Mia, Lilith, Amina, Emilia, Marie, Kim und Leif erledigt wurde. Unterstützend half Emma gelegentlich beim Kostümbild und beim Bühnenbild aus. Die Hintergrundmotive für den Friedhof und die Gruft wurden von Amina und Salua gestaltet. Zusätzlich betreut wurde der Kurs während der Produktionsphase vom Hochschulpraktikanten Roman Scheller-Rosebrock von der Universität Hildesheim.
Zur Generalprobe waren schließlich die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen. Ergänzend zu den Bühnenbildern des Wahlpflichtkurses stellte das TfN leihweise drei Möbelstücke zur Verfügung. Besonderer Dank gilt hier Melanie Slabon für die sehr gute Zusammenarbeit. Den Transport begleitete das Team der Hausmeisterei der RBG. Die komplexe und effektvolle Ausleuchtung sowie die aufwendige technische Realisierung der Bild- und Ton-Einblendungen bewerkstelligte das routinierte Team der Technik-AG der RBG. Lucia Ballosch stand der Theater-AG in dramaturgischen Fragen beratend zur Seite.
Diese enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Teams, Unterstützer und Helfer sowohl „hinter den Kulissen“ als auch auf und vor der Bühne bildete die Grundlage für zwei spannende und gruselige Theaterabende am 6. und 7. Juni 2019, die so manchem Zuschauer in der Aula der RBG ein wohliges Grausen bescherten.