

MOONWALK ‒ 50 Jahre Mondlandung – Ausstellung in der RBG
„Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen,
aber ein großer Schritt für die Menschheit.“
Neil Armstrong
Am 21. Juli 1969 um 3:56 Uhr sprach Neil Armstrong diese Worte. Als erster Mensch auf dem Mond wurde er weltberühmt. Er war Astronaut auf der Apollo11 Mission und dieser Schritt war nicht nur ein Durchbruch für die Raumfahrt, sondern für die Wissenschaft ganz allgemein.
Sonderveranstaltungen zum Jubiläum in RPM und RBG
Im Rahmen der Kulturpartnerschaft („SCHULE:KULTUR!‟) widmen sich die Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG) und das Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) in diesem Sommer gemeinsam dem 50-jährigen Jubiläum der Mondlandung: Das RPM gedachte diesem Ereignis bereits zum exakten Termin vom 19. bis 21. Juli 2019 mit einer Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Abenteuer Mond“.
Da jenes Wochenende mitten in den Sommerferien lag, präsentiert die RBG nun im neuen Schuljahr seit dem 30. August bis zum 13. September 2019 Ergebnisse mehrerer Klassen und Kurse, die sich im vergangenen Schuljahr intensiv mit der Mondlandung und ihren Folgen für Wissenschaft und Kulturgeschichte befasst haben.
Jahrgangs- und fächerübergreifende Projektarbeit
Insgesamt zwölf Klassen bzw. Kurse aus dem 7. bis 12. Jahrgang setzten sich 2018/2019 mit dem Erdtrabanten und der bemannten Raumfahrt aus unterschiedlichen Perspektiven auseinander: Ein AWT-Kurs von Ilja Littau und Dennis Reinecke des 7. Jahrgangs baute und testete Raketenantriebe auf der Basis des (klimaneutralen) Treibstoffes Wasser.
Der Wahlpflichtkurs Kunst des 8. Jahrgangs von Gabriela Winkler gestaltete Schriftzüge zum Thema Raumfahrt und drehte Stop-Motion-Filme, die fantasie- und humorvoll die Mondlandung aufgreifen. Die Klassen 9.1, 9.3 und 9.5 fertigten bei Eva Kersting mit dem Themenschwerpunkt Farbe im Kunstunterricht Malereien und Collagen auf Packpapier mit Weltraumszenen. Die Klasse 10.4 entwarf im Fach Kunst im Rahmen des Themengebietes Architektur bei Magdalena Mijokovic Wohnräume für eine menschliche Besiedlung der Mondoberfläche. Die Folgen der Apollo-Missionen für die internationale Designgeschichte beleuchteten ebenfalls im Fach Kunst die Klasse 9.2 sowie ein Grundkurs des 12. Jahrgangs bei Dr. Kai Gurski: Ausgehend vom einst trendigen und heute kultverdächtigen Space Look der 1960er und 1970er Jahre entwickelten die Schülerinnen und Schüler innovative Gestaltungsansätze für Sitzmöbel, Haushaltsgeräte und Uhren.

Leiterin der Museumspädagogik des RPM: Margrid Schiewk
Für den Fachbereich Gesellschaft steuerte Schulleiter Dr. René Mounajed einen Beitrag über die Bedeutung des Mondes in den „Vater und Sohn“-Bildergeschichten von e.o. plauen alias Erich Ohser zur Ausstellung bei.
Ein Grundkurs des 12. Jahrgangs im Fach Musik unter Lukas Kollenberg thematisierte den Mond im Liedgut im Laufe der Jahrhunderte.
Und selbstverständlich sind auch die MINT-Fächer vertreten: Ein Informatik-Kurs des 12. Jahrgangs von Dr. Roland Miyamoto und Jan-Felix Kramer sowie der Physik-eA-Kurs des 12. Jahrgangs ebenfalls geleitet von Jan-Felix Kramer untersuchten mit teils sehr bemerkenswerten Ergebnissen unterschiedliche Aspekte der Raumfahrttechnik auf Funktionalität und Machbarkeit oder befassten sich mit Fragestellungen der Astrophysik.
Spannende Ausstellungseröffnung mit Knall-Effekt
Abwechslungsreich und vielgestaltig wie die Projektarbeit und die Ausstellung selbst zeigte sich auch die Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 30. August 2019, ab 12 Uhr mittags in der Aula der RBG: Der Begrüßung durch Schulleiter Dr. René Mounajed und der Leiterin der Museumspädagogik des Roemer- und Pelizaeus-Museums Margrid Schiewek folgte ein amüsanter Stop-Motion-Kurzfilm der Schülerinnen Selin Duygu, Carolin Folger und Lilith Rohrbach des jetzigen Wahlpflichtkurses Kunst des 9. Jahrgangs.

Jürgen K. von der Lippe bei seinem Vortrag in der Aula
Als besonderes Highlight erwies sich der anschließende Fachvortrag von Jürgen K. von der Lippe: Der Redner, in den frühen 1970er Jahren selbst als Ingenieur in die Apollo-Missionen der NASA involviert, verwies anschaulich und erhellend auf die politischen, gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen und herausragenden logistischen und wissenschaftlichen Leistungen im Zuge des US-Mondprogramms der 1960er Jahre und gab – gewissermaßen aus erster Hand – Einblicke in die Abläufe und Entscheidungsprozesse einiger internationaler Raumfahrtprojekte der letzten Jahrzehnte und der Gegenwart. Besonders eindrucksvoll zeigte von der Lippe die grundlegende Bedeutung der Raumfahrt für heutzutage alltägliche Selbstverständlichkeiten wie beispielsweise die satellitengestützte Wettervorhersage oder die Navigation auf und eröffnete faszinierende Ausblicke in die Zukunft der Weltraumforschung etwa am Beispiel des Einsatzes der 3-D-Drucktechnik bei der bemannten Reise zu fernen Planeten.
Im Anschluss trugen Leonie Starniske (Gesang) und David Scheiermann (Klavier) aus dem aktuellen 13. Jahrgang das eigens von Linus Duval und David Scheiermann komponierte Musikstück „Moonlight“ vor. Arne Schlag, ebenfalls Schüler des 13. Jahrgangs, gab einen Überblick über die Themenfelder der Ausstellung und geleitete zum finalen Höhepunkt der Vernissage: Der Start einer Rakete auf dem benachbarten Pausenhof des D-Traktes.
Nach einer inhaltlichen Einführung und Sicherheitseinweisung durch den betreuenden AWT-Lehrer Dennis Reinecke zündeten vier Schüler des jetzigen 8. Jahrgangs – sicher behelmt und mit souveränen Handgriffen – vor dem erwartungsfrohen Publikum eine im Unterricht selbst gebaute und erprobte Rakete. Diese schaffte es zwar nicht bis in den Orbit, aber doch zumindest in eine Höhe von knapp 10 Metern – und kehrte ohne Schaden an Mensch und Material zum Erdboden zurück.
Beim abschließenden Gang durch die Ausstellung hatten alle Eröffnungsgäste die Gelegenheit, sich die Exponate in Ruhe anzuschauen und mit dem Referenten Herrn Jürgen K. von der Lippe und den am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schülern ins fachliche Gespräch zu kommen.
In besondererweise ist Jan-Felix Kramer (FB Natur) und Gabriela Winkler (FB Kunst) zu danken, die diese Ausstellung erst möglich gemacht haben – neben vielen anderen fleißigen Helfern
Eine Ausstellung zum gleichen Thema hatte auch schon das RPM präsentiert und war ebenfalls Bestandteil der Bewerbung Hildesheims als Kulturhauptstadt 2015.
Unsere Ausstellung ist noch bis zum 13.09.2019 für die Öffentlichkeit zugänglich.
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