

Auftakt im Audimax – Das Toleranzfestival wird eröffnet
Nach der langen Zeit des Planens und Werbens wurde am Donnerstagabend das Toleranzfestival eröffnet. Im Audimax der Stiftung Universität Hildesheim wurden Schüler, Lehrer, Politiker, Artisten und Interessierte eingeladen, um zusammen den Einstieg in das Festival zu feiern.
Als Eröffnung des Programms diente ein Video Clip mit Aussagen der Schüler*innen zu den Themen Demokratie und Toleranz. Die Moderation an diesem Abend übernahmen der ehemalige Schüler Morten Trombach und die Schülerin Merle Neuendorf. Sie begrüßten das Publikum und stellten prominente Gäste vor, so waren Kultusminister Tonne, ein Vertreter des Präsidenten der Universität Hildesheim und Oberbürgermeister Dr. Meyer zugegen, doch wurden auch Bernd Westphal, die Podiasten, die Mitglieder des Landtages, der Stadtrat, restliche Veranstalter*innen und natürlich die Sponsoren vorgestellt. Dem folgte eine Rede des Schulleiters der Robert-Bosch-Gesamtschule, Renè Mounajed. In dieser Rede betonte er das Engagement der Schüler und die Wichtigkeit, dieses Fest zu veranstalten, da die toleranten Werte jener Schüler in Frage gestellt wurden.
Dieser Begrüßung folgten Reden zu dem Thema Toleranz, Demokratie, Diversität und Vielseitigkeit. Es wurde auch auf den Hintergrund des Toleranzfestivals eingegangen, auf die Hetze und den Hass Rechtsextremer als Reaktion auf das Bild unter dem #wirsindmehr, welches als Antwort auf die Vorfälle in Chemnitz diente. Wenn man die Demokratie angreifen darf, so muss man sie auch verteidigen. Mit diesem Festival soll ein Zeichen gesetzt werden, für die Freiheit und die Rechte jedes einzelnen Menschen unabhängig von Hautfarbe, Religion, Sexualität, Geschlecht oder Behinderung.
An diese Reden schloss sich eine Episode der Filmreihe „199 Kleine Helden“ von der Regisseurin Sigrid Klausmann an. In dieser Filmreihe wird das Leben von Kindern aus der ganzen Welt dokumentiert. Sie werden nach ihren größten Ängsten und Wünschen gefragt, ob nun im Irak oder in Italien oder in anderen Ländern. Klausmann erzählte in ihrer Rede von dem Leben der Kinder, von denen sie schon so viele getroffen hatte, und dass es die Pflicht der Erwachsenen und der Politiker sei, auf sie zu hören, da sie die Zukunft darstellen und jemand ihnen eine Stimme geben muss.
Darauf folgte schon der Höhepunkt der Veranstaltung: eine Podiumsdiskussion mit Grant Hendrik Tonne, dem niedersächsischen Kultusminister, mit Sigrid Klausmann, Dr. Ingo Meyer, dem Oberbürgermeister Hildesheims, einem Mitglied des Bundestages und des Landtages, Ottmar von Holtz von den Grünen und Laura Hopman von der CDU, Andrea Berg, der Schulleiterin der Oskar-Schindler-Gesamtschule in Hildesheim, Nico Söhnel, dem Schulsprecher der RBG und Merle Neuendorf. Die Moderation führte Dr. Renè Mounajed und die Backoffice-Moderation wurde von einer Lehrkraft der RBG, Herrn Christian Andreas, durchgeführt. Auf der Bühne diskutierten sie über ihr Verständnis des Toleranzbegriffes und wie, und ob überhaupt, Schulen dieses Toleranzgefühl Kindern beibringen können. Die Diskussion wurde von einem zusammenfassenden, kritischen Kommentar der Autorin und Co-Autorin von Bundespräsident a. D. Joachim Gauck zu dem Buch „Toleranz – einfach schwer“, Helga Hirsch, beendet. Sie ging auf die Gefahr der politischen Polarisation ein und unterstützt eher die Unterscheidung in Demokraten und Nicht-Demokraten.
Den Abschluss bildete der Autor, Komiker und YouTuber Allaa Faham, ein Syrer, der seit 2015 in Deutschland lebt. Er stellte 10 Vorurteile Deutschen und Syrern gegenüber vor, und erzählte von seinen größten Kulturschocks in Deutschland. Auch ging er auf die komplexe Identifikation als Syrer und Deutscher gleichzeitig ein.
Der Ausklang des Abends erfolgte in gemütlicher Stimmung mit Buffet und Getränken. In kleineren Gruppen wurde der Abend von den Anwesenden diskutiert und rekapituliert.