

Das Corona-Virus und seine Auswirkungen auf unsere Schule
In dieser Zeit ist für mich die oberste Priorität, dass sich alle wohl fühlen, gesund sind bzw. bleiben. Doch vermisse ich euch alle, meine Kolleginnen und SchülerInnen mit all unseren Schulleben, insbesondere die bestärkenden, lustigen, persönlich-direkten Gespräche mit meinen Kolleginnen und Kollegen im LehrerInnenzimmer, auf dem Flur etc., und das regelmäßige Unterrichten, in diesem ich u.a. schnellere, individuell gezieltere bzw. konkretere Hilfestellungen geben kann als es jetzt die Situation zulässt.
Als unabdingbare Alternative führe ich regelmäßig jede Woche Videokonferenzen durch, sei es in Form eines Coffecorners als Teamsitzung mit meinen Kolleginnen und Kollegen oder eines Englischunterrichts und kommunikativen Austausches via Skype (Videokonferenz), sodass ich wenigstens meine SchülerInnen live sehen kann, mit ihnen Englischunterricht durchführe, kleine Sportübungen vormache und mir (im wahrsten Sinne des Wortes) ein Bild verschaffe, wie es euch geht. Regelmäßige Telefongespräche gehören ebenfalls dazu, so kann ich ihnen kleine To-Do-Listen und Unterstützungsangebote mit auf dem Weg geben, um den Alltag besser zu bewältigen. Dazu gehören auch Tipps, wie z. B. zum Sporttreiben dazu oder wie man sich am besten einen Tagesablauf gestaltet.
Ich bin sehr stolz auf meine SchülerInnen, dass sie so fleißig an ihren Arbeitsplänen arbeiten, großes Verständnis haben und Offen für das neue Lernen sind. Sie sind durch diese Zeit meines Erachtens um einiges selbständiger geworden und kennen sich jetzt definitiv noch besser mit I-Serv aus. 🙂 Es ist auch für unser LehrerInnen schön zu hören, dass ihnen die Schule fehlt und ihnen bewusst geworden ist, wie wichtig wir LehrerInnen für sie sind.
Ihr alle sollt wissen, dass wir immer für euch SchülerInnen da sind, jetzt noch mehr, wir an euch denken, euch Rückhalt geben möchten und größtes Engagement zeigen, dass Schule im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten weitestgehend gelingt. Wir sind stark und denken positiv, um diese Herausforderung gemeinsam zu meistern.
In diesem Zusammenhang habe ich in den Osterferien eine Grußkarte auf Englisch meinen SchülerInnen als kleine Überraschung gesandt, denn sonst waren sie es, die mir sehr oft Postkarten aus ihren Urlauben schickten und mir damit eine Freude bereiteten.
Meine Familie stammt gebürtig aus Italien und ich denke oft an sie…Auch meine geplante Hochzeitsfeier, die am 11.04.2020 stattfinden sollte, holen wir nach. Denn eine Feier kann man verschieben, aber Gesundheit ist das Allerwichtigste. Ich nehme durch diese Phase noch mehr die kleinen Dinge wahr und merke selbst, wie sehr die Gesundheit und die Menschlichkeit zählt, dass es das ist, worauf es im Leben ankommt.
In Italien sagen wir: „Andra tutto bene“ („Alles wird gut.) – und das wünsche ich uns allen.
Alles Liebe,
eure Giovanna Saluci-Aydoğdu
Was ist anders:
Ich kann Kaffee trinken, wann ich will
das Arbeiten im Schlafanzug
das „zu-viel-Zeit-vor-dem-Bildschirm“ verbringen
die Augen sind öfter müde
das Sitzen
das viele Papier
Das Wichtigste für mich:
Aufgaben zu schreiben, die jeder versteht
keine E-Mail vergessen
den Computer um 23.00 Uhr nicht mehr einzuschalten
die Pünktlichkeit der Schüler*innen
dass mein Drucker noch Tinte hat
die gute Luft und
gute Laune zu haben
Was mir fehlt:
der Geruch von Kreide
die Möglichkeit Spanisch/Französisch zu reden und zu hören
der Blick des Unverständnisses der Schüler*innen und
die gute Laune und die Toleranz der Klasse mit mir
die Kollegen, mit denen man reden und Kaffee trinken kann oder einen Witz machen kann
Mein Leitmotto im Homeoffice:
Mal sehen, ob der Computer Lust hat mit mir zu arbeiten
Was ist aus dieser Zeit mitnehme:
nicht zu wissen, was mit den Schülern passiert, die die Aufgaben nicht erledigen
die Möglichkeit, andere Dinge zu schreiben, zum Beispiel Poesie
die Gesellschaft meiner Frau
die Sensibilität und Toleranz des Zusammenlebens
die schnellen Spaziergänge
die Aprilsonne
die Arbeit im Garten
der „Kontakt“ mit der Familie in Spanien
die Ordnung in den Ordern und der Papiere
die Reinigung einiger Ecken
die Reflexion über Einsamkeit, Geselligkeit, Freundschaft, Kollegialität, Aufgabenteilung, Entfernung, Familie, Leben in der Schule und das Wichtigste im Leben
Manuel Rodríguez
Mein Homeoffice findet zwischen Feuerwehrautos, Windeln und Bällebad statt. Kaffee und Chaos sind hier omnipräsent. Wir befinden uns in außergewöhnlichen Zeiten, die uns außergewöhnliche Leistungen abverlangen und ganz nebenbei außergewöhnliches Chaos im Kinderzimmer verursachen. Umso wichtiger ist es, dass wir als Team der schulischen Sozialarbeit feste Sprechzeiten für Beratungen installiert haben! In diesen Zeiten sind wir in der Schule präsent und können uns ganz auf eure Anliegen konzentrieren.
Anna Seifried