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75 Jahre Grundgesetz

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75 Jahre Grundgesetz

Durchsage von Finja Leonie Schlimper und Marlena Siems aus der UNESCO-AG an die Schulgemeinschaft der Robert-Bosch-Gesamtschule am 23.05.2024

Heute ist ein besonderer Tag – für ganz Deutschland und für unsere Schule.

Heute vor 75 Jahren, am 23. Mai 1949, trat das Grundgesetz in Kraft.

Das Grundgesetzt sollte eine Zukunft sichern, die von Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit geprägt ist.

Zu diesem Jubiläum besuchen uns heute unsere Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg und die Schulleitung unserer polnischen Partnerschule „Ekola Wroclaw“: Joanna Lejza und Dominika Pogerzelec- Nierzewska. Herzlich Willkommen an der RBG! Witamy!

Das Grundgesetz ist unsere Verfassung. Es ist das wichtigste Regelwerk der Bundesrepublik Deutschland. Es garantiert uns grundlegende Rechte, wie die Meinungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz. Das ist nicht selbstverständlich – viele Menschen weltweit haben diese Rechte nicht.

Die Menschen, die das Grundgesetz damals erarbeitet haben, hatten eine klare Vision:

Nie wieder sollte jemand unterdrückt oder diskriminiert werden. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ - das steht ganz bewusst am Anfang des Grundgesetzes, im Artikel 1. Gemeint ist damit, dass alle Menschen sich gegenseitig respektieren müssen und es keine Unterdrückung oder Diskriminierung geben soll.

Das Grundgesetz ist also nicht nur ein historisches Dokument. Es bildete die Grundlage für die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, in der wir heute leben, wirkt bis heute und beeinflusst unser tägliches Leben. Es sorgt dafür, dass wir in einer Demokratie leben, in der wir unsere Meinung sagen können, in der wir frei wählen dürfen und zugleich die Rechte eines jeden Einzelnen achten sollen.

Es ist wichtig, dass wir diese Errungenschaften schätzen und schützen. Demokratie und Freiheit sind nicht selbstverständlich, sie müssen immer wieder neu verteidigt und mit Leben gefüllt werden. Das ist auch die Aufgabe und Verantwortung junger Bürgerinnen und Bürger dieses Landes, also auch von uns Schülerinnen und Schülern. Indem wir die Meinungen der anderen respektieren, andere zu Wort kommen lassen und in einen sachlichen Austausch gehen, tragen wir dazu bei.

Manchmal fällt uns jedoch dieser sachliche Austausch gar nicht so leicht. Wie oft ruft jemand dazwischen, wie oft wird jemand einfach übertönt, wie oft wird jemand beleidigt, der Gründe für seine eigene Meinung vorträgt? Das kennen wir leider, wenn wir ehrlich sind, auch aus mancher Situation in unseren Klassenzimmern.

Wir sehen es selbst im Parlament bei professionellen Politikerinnen und Politkern nicht immer gut vorgelebt.

Und da sind wir bei gelebter Demokratie, wie sie das Grundgesetz von uns einfordert: Wir beleidigen niemanden, denn die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar; Wir haben die Pflicht sie zu achten. Wir hören einander zu, denn jeder hat das Recht seine Meinung zu sagen. Und wir haben alle diese Rechte, denn vor dem Gesetz wir sind alle gleich.

Im Artikel 3 (2) lesen wir: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“.

Heute haben wir eine Schulleiterin, die herzlich eine Frau Ministerin in unserer Schule begrüßt.

Das zeigt, dass das in der Vergangenheit erarbeitete Grundgesetz auch unsere Gegenwart und Zukunft prägt und dabei Frieden und Gerechtigkeit zum Ziel hat.

In den letzten 75 Jahren hat das Grundgesetz Frieden und in dessen Folge Wohlstand innerhalb unserer Gesellschaft geschaffen. Deutschland ist heute eines der reichsten Länder der Welt.

Das Grundgesetz ist nicht nur ein Papier, es lebt durch uns alle. Gemäß unseres RBG- Mottos „Wir miteinander“ sind wir miteinander die Hüter der Werte, die im Grundgesetz festgeschrieben sind. Lasst uns die Werte des Grundgesetzes in unserer Schule, in unseren Klassenzimmern, mit Freunden und wo auch immer wir mit anderen sind, leben! Wir miteinander!

Schaut doch einmal heute und in den nächsten Tagen in der Schulstraße vorbei, besucht unsere Ausstellung, lest euch einige Artikel des Grundgesetzes durch, schreibt eure Gedanken zu diesen auf und tauscht euch untereinander aus.

Wo begegnet ihr unsere Demokratie und die wichtigen Themen wie Gerechtigkeit, Gleichberechtigung, Frieden, Zusammenhalt und Mitbestimmung? Was bedeutet Demokratie für euch?

Marlena hat sich dazu bereits einige Gedanken gemacht:

„Demokratie ist für mich... frei zu sein im Denken, Leben und Lieben. Selbst zu bestimmen wie jeder Mensch sein möchte“.

„Demokratie ist für mich... ein fast unsichtbares Privileg. Man übersieht sie leicht und geht wie selbstverständlich, von ihr aus“.

„Für mich ist Demokratie... Wir…. Wir miteinander!“