von Charlotte Salzmann
Am 15.11. stand für die Schüler:innen des 6. Jahrgangs der RBG ein etwas anderer Unterricht auf dem Plan. Der Behindertensportverband Niedersachsen war mit seinem Projekt „Von Behindertensportler:innen lernen“ zu Gast.
Bei diesem durften die Kinder im Rahmen eines Rollstuhlbasketball-Workshops und einer Podiumsdiskussion mit den beiden Bronzemedaillengewinnern aus Paris (Paralympische Spiele 2024) Jan Sadler und Tobias Hell in Kontakt treten und vor ihren Erfahrungen lernen und in die Faszination Rollstuhlbasketball eintauchen.
Jan Sadler startete gut gelaunt in seinen Vortrag, der von NDR-Moderator Andreas Kuhnt moderiert wurde. Jan berichtete von seiner glücklichen Kindheit, seiner schulischen Laufbahn und seinem Studium, welche immer parallel von einer erfolgreichen Leistungssportkarriere begleitet wurden. Unterbrochen wurden seine Schilderungen immer wieder von Fragen der Schüler:innen und von Andreas Kuhnt - was so gewollt war! Die Dialoge waren geprägt von gegenseitigem Respekt und Toleranz garniert mit Witz, sodass die Schüler:innen viele Informationen für die spezifische Lebenssituation eines erfolgreichen Sportlers mit Behinderung und seinen Schwierigkeiten aber auch Lösungen und Möglichkeiten des Lebens mit Behinderung bekamen. Dabei entstanden keine Berührungsängste und es wurde mit diesem Projekttag ein Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft geleistet.
Tobias Hell - ebenfalls in der Rollstuhlnationalmannschaft führte parallel Workshops in der Sporthalle durch und gab seine Expertise an die Schüler:innen weiter. Er gab eine Einführung in das Rollstuhlfahren - vorwärts, rückwärts, drehen und bremsen - und brachte dann auch den Ball ins Spiel. Ball aufheben, Dribbeln, Passen und Werfen wurden geübt und mit viel Freude konnten sich die Schüler:innen - aber auch einige Lehrkräfte - beim Rollstuhlbasketball austoben. Und jeder erfolgreiche Korbwurf wurde gefeiert!
Maria, Schülerin aus der 6.1: „Es hat viel Spaß gemacht und wir haben neue Dinge kennengelernt. Es war eine tolle Erfahrung Rollstuhlbasketball auszuprobieren.“
„Toll an der Podiumssitzung war, dass wir alle Fragen stellen durften, die wir hatten und alle auch beantwortet wurden. Ich konnte es leider nicht ausprobieren, selbst Rollstuhlbasketball zu spielen - von der Tribüne aus sah es aber auch spaßig aus. Und die Schüler:innen, die mitgemacht haben, waren auch sehr konzentriert, weil das gar nicht mal so leicht war, wie sie vielleicht gedacht haben!“ (Greta, 6.1)
Charlotte Salzmann, Sportlehrerin: „Wir durften erleben, wie aus anfänglicher Zurückhaltung echte Begeisterung entstand! Die Schüler:innen und auch wir Lehrkräfte waren beim Rollstuhlbasketball mit viel Freude aktiv und wollten gar nicht mehr aufhören! Tobi konnte mit seiner Art die Kinder für seine Sportart begeistern und beeindrucken. Bei der Podiumsdiskussion hat sich die Relevanz der Veranstaltung gezeigt. Für Jan gibt es keine „falschen“ Fragen und er hat alle mit Witz und Ehrlichkeit beantwortet und damit auch einige Vorurteile bei den Kindern aufgeräumt. Die Aussage „eigentlich kann ich alles machen, was ihr auch, ggf. muss ich nur einen Umweg in Kauf nehmen“, wird den Schüler:innen sicher im Kopf bleiben und hat gezeigt, dass es sich lohnt, in den gegenseitigen Austausch zu kommen, um die jeweils andere Situation besser nachzuvollziehen.“
Der BSN und die RBG bedanken sich bei den Förderern der Stiftung Sparda-Bank Hannover, Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung sowie der Heiner-Rust-Stiftung, ohne die dieses Projekt nicht stattgefunden hätte.