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Die RBG macht Demokratie erlebbar

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Die RBG macht Demokratie erlebbar

Text: Alexander Schaare-Schlüterhof und Martin Wincek, Foto: Alexander Schaare-Schlüterhof

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2025

Was soll ich wählen? Eine komplizierte Frage – vor allem für junge Menschen. Um es zumindest den Schülerinnen und Schülern der Robert-Bosch-Gesamtschule, die am Sonntag schon wählen dürfen, einfacher zu machen, wurden alle Kandidierenden der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien vom Politik-Wirtschaft eA des Jahrgang 12 unter der Anleitung von Herrn Wincek in die neue Multifunktionshalle eingeladen. Dort konnten sie die Direktkandidierenden für den Wahlkreis Hildesheim hautnah erleben und die Menschen hinter den Gesichtern auf den Wahlplakaten im Landkreis kennenlernen.

Eingeladen waren Daniela Rump (SPD), Justus Lüder (CDU), Ottmar von Holtz (Bündnis 90/Die Grünen), Tim Heckeroth (FDP), Thorsten Althaus (AfD), Maik Brückner (Die Linke) und Lars Leopold (BSW) (Reihenfolge nach der Größe im aktuellen Deutschen Bundestag).

Ob die AfD eingeladen werden sollte, ist vorab von den Schülerinnen und Schülern sowie auch in der Schulleitung diskutiert worden, da die AfD eine vom Bundesverfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestufte Partei ist.

Um jedoch wie aktuell in unserer gesamten Demokratie kontrovers und kritisch alle Positionen zu diskutieren, die im jetzigen und kommenden Bundestag vertreten werden, haben sich der Kurs und die Schulleitung für eine Einladung verbunden mit einer sehr gründlichen Vorbereitung entschieden. Zu dieser Vorbereitung gehörte vorab eine Auseinandersetzung mit den Wahlprogrammen der Parteien sowie den Auftritten der Kandidierenden in Interviews und aus Social Media. Auch haben die Schülerinnen und Schüler kritische Fragen an die Kandidierenden, zu den Programmen der Parteien aber auch zu öffentlichen Äußerungen aus den Parteien vorbereitet. Aber auch für den Ablauf gab es besondere Ideen.

Am Mittwoch, dem 19.02.2025 um 09:25 Uhr, war es dann so weit: Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 12 und 13 nahmen ihre Plätze im Publikum ein, und die Schulleitung begrüßte alle. Anschließend wurden die Kandidierenden vom Moderationsteam Hicran Is und Gordon Damitz (beide Jg. 12), einzeln auf die Bühne gerufen. Sie wurden mit Applaus begrüßt und dafür gedankt, dass sie sich die Zeit nehmen.

Kaum hatten die Kandidierenden Platz genommen, stellte die Moderation bereits die erste große Frage – zum Thema Bildung. Besonders intensiv wurde darüber diskutiert, wie sich die einzelnen Parteien in Bezug auf Chancengleichheit, Digitalisierung, Schulformen und den Lehrermangel positionieren.

Daraus entwickelte sich eine lebhafte, aber gesittete Debatte. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen der Moderation und den Zeitwächtern, die darauf achteten, dass niemand die Diskussion dominierte oder sich vor den Fragen versteckte, verlief die Diskussion fair und ausgewogen.

Als nächstes wurde das Thema soziale Absicherung angesprochen. Die Kandidierenden mussten sich kritischen Fragen zu den Themen Rente und Bürgergeld stellen. Wieder entbrannte eine hitzige Debatte und die Unterschiede zwischen den Kandidierenden und den Wahlprogrammen wurden sehr deutlich.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, eigene Fragen zu stellen. Diese Gelegenheit wurde gerne angenommen – so sehr, dass die Fragerunde für viele zu schnell vorbei war. Einige Wortmeldungen konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden, doch in der anschließenden Pause bestand die Möglichkeit, das Gespräch mit den Kandidierenden persönlich fortzusetzen. Viele Schülerinnen und Schüler nutzten diese Chance, um ihre offenen Fragen zu klären.

Nach der Pause verließen die Kandidierenden zwar die Schule, doch für die Schülerschaft war die Veranstaltung noch nicht zu Ende. Denn unter den Zuhörenden saßen auch Mitglieder des Politik-Wirtschaft eA-Kurses von Herrn Wincek, die während der Diskussion auf ihren iPads recherchiert hatten. „Keine Sorge, die spielen nicht Hay Day“, erklärte Herr Wincek den Kandidierenden zu Beginn der Veranstaltung augenzwinkernd. Tatsächlich hatten die Schülerinnen und Schüler die Aussagen der Politikerinnen und Politiker, die nicht immer mit den Parteiprogrammen übereinstimmten, auf ihre Richtigkeit überprüft und stellten die Ergebnisse nun dem Publikum vor, um Fehlinformationen zu vermeiden. Sie hielten weiterhin fest, dass sich jeder mit den Parteiprogrammen beschäftigen sollte.

Nach einer kurzen Präsentation der Parteiprogramme und der Ergebnisse der Faktenchecks fand ein abschließender Austausch der Jahrgänge 12 und 13 über ihre Eindrücke statt.

Die Podiumsdiskussion wurde von allen Beteiligten positiv aufgenommen – sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch von den Politikerinnen und Politikern, die sich für die Einladung und die gute Organisation bedankten.

Zum Abschluss äußerte eine Schülerin noch eine wichtige Bitte: Geht wählen!