Die Exkursion des Biologieleistungskurses von Herrn Dr. Stahl, welche am Freitag den 24.06.2022 stattfand, führte zum Mastberg in Hildesheim. Der Mastberg wird von einem Eichen-Hainbuchenwald umhüllt, der aus einer ehemaligen Waldweidennutzung hervorgegangen ist. Das Ziel dieses Ausfluges war es, den Lebensraum Mastberg unter verschiedenen ökologischen Aspekten zu untersuchen.
Um 09:45 Uhr startete die Forschungsreise mit dem Vergleich der Vegetation entlang der Innerstenaue und dem Eichen-Hainbuchenwald. In Kleingruppen hatten wir genügend Zeit, verschiedene Aufgaben zu erarbeiten. Dabei bestimmten wir die vorherrschenden Baumarten (wie der Name des Waldes schon verrät hat der Kurs Eichen und Hainbuchen gefunden), aber es wurden auch vereinzelt Vogelkirschen gefunden. Die verschiedenen Gegebenheiten der Bäume wurden verglichen und vom Kurs erklärt, weshalb sie an unterschiedlichen Standorten vorkommen.
Bei der Erforschung des Waldes wurden die verschiedenen Einflüsse auf den Lebensraum Wald deutlich. Der Kurs erklärte die Artenvielfalt zwischen der Waldmitte und dem Waldrand mithilfe der abiotischen Faktoren (unbelebte Faktoren). Verantwortlich für die verschiedenen Arten wie Kräuter, Sträucher und Bäumen an den verschiedenen Standorten im und am Wald sind zum Beispiel die Temperatur und das Licht. Durch die dichten Kronen der Bäume in der Waldmitte gelangt so wenig licht in die unteren Schichten, sodass am Boden des Waldes Kräuter oder Sträucher nur schwer wachsen können, außer an Stellen, wo sich tote oder umgestürzte Bäume auffinden lassen.
Als nächstes wurde sich dem Aspekt der Kohlestoffspeicherung von Bäumen gewidmet. Um herauszufinden, wie viel Kohlenstoff vom Holz des Baumes gespeichert wird musste zunächst die Höhe sowie der Durchmesser in Brusthöhe ermittelt werden. In der Annahme, dass ein Kubikmeter des Baumes 250 kg Kohlenstoff speichert, haben wir nun mithilfe des Volumens des Baumes die Kohlenstoffspeicherkapazität ermittelt. Dabei haben die Schüler des Kurses sich einen etwa 25 Meter hohen Eichenbaum ausgesucht, wo berechnet wurde, dass seine Kohlenstoffspeicherkapazität etwa bei 3-4 Tonnen liegt.
Als dritte Aufgabe musste der Kurs sich die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Pflanzenarten anschauen und diskutieren, ob es sich hierbei um eine Symbiose oder Parasitismus handelt. Der Kurs schaute sich hierfür die Wechselbeziehung zwischen Efeu und den Bäumen an. Eine Symbiose ist eine Wechselbeziehung, wobei beide Beziehungspartner Vorteile daraus haben. Efeu bezieht in sofern Vorteile aus der Wechselbeziehungen, in dem sie auf dem Baum hoch „klettert“ und so mehr Licht aufnimmt, damit sie mehr Fotosynthese betreiben kann und Biomasse aufbaut. Für den Baum ist diese Beziehung gut, wenn der Efeu besonders dick um den Baum gewachsen ist, denn dann kann er ihn vor Sonnenstrahlen oder Frost schützen. Dennoch kann durch Regen sich Feuchtigkeit hinter den Wurzeln des Efeus an der Rinde des Baumen sammeln und Pilze entstehen, welche den Baum schädigen.
Zum Schluss wurden sich die Einflüsse des Mensch auf den Wald am Westrand des Mastberges angeschaut. Wie der Name schon verrät wurde der Mastberg früher für die Landwirtschaft genutzt, denn mithilfe der Frucht (Bucheckern) der Buchen wurden die Tiere (meist Schweine) dort gemästet. Die Menschen schnitten die Buchen etwas zurück, damit sich die Äste und somit der Gewinn an Bucheckern vermehrt. Außerdem wurde das Laub und die dünnen Äste als Streu im Winter genutzt. Diese sogenannte „Schneitelung“ von den Buchen lässt sich noch gut an der sehr starken Verästelung der Bäume erkennen.
Die Exkursion zum Mastberg endete zwar im leichten Regen, aber erfolgreich. Alle Teilnehmer konnten sich ein besseres Bild zu den zuvor im Unterricht behandelten ökologischen Themen machen und somit ein vertieftes Verständnis zur Ökologie des Waldes erlangen.