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Felsen, Fritten und Fineliner

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Felsen, Fritten und Fineliner

Exkursion der Kunst-Tutoriate 12.2 und 13.2 in den Oberharz Kurz nach den Sommerferien, während sich der Schulbetrieb erst einmal in den Unterrichtsalltag zurückfinden musste, nutzten die beiden Kunst-Tutoriate der Oberstufe die Gunst der Stunde und brachen zu einer eintägigen Exkursion ins Grüne auf. Das Ziel der Reise war schnell gefunden, ist die Landschaftsmalerei der Romantik doch für diese beiden Jahrgänge ein abiturrelevantes Thema: Das Harzgebirge, wo bereits Johann Wolfgang von Goethe, Caspar David Friedrich, Carl Blechen und viele Andere zum Zeichenstift griffen. Dank der direkten Zugverbindung von Hildesheim nach Bad Harzburg, der dortigen stündlichen Buslinie nach Torfhaus und umso mehr Dank des gerade noch gültigen 9-Euro-Tickets erreichten die beiden Kurse mit geringem Aufwand und zu schmalem Preis am Mittwoch, den 31. August 2022, die Höhenlagen des Oberharzes. Nach einer ersten Orientierungsphase in der höchstgelegenen Siedlung des Mittelgebirges und dem obligatorischen Gruppenfoto mit Brockenblick startete eine kleine Wanderung durch den urwüchsig anmutenden Nationalpark, über steinige Pfade und holprige Baumwurzeln hinauf auf den Bruchberg. Dies erfolgte zwar nicht ohne vereinzeltes Wehklagen bezüglich der Steile des Anstiegs, doch das Gipfelpanorama bei bestem Wetter entschädigte für die Mühe und ließ – in den meisten Fällen – manch schmerzende Wade schnell vergessen. Auf den bizarren Klippen der Wolfswarte wurden sodann die Zeichen- und Malutensilien ausgepackt und Landschaftsstudien nach der Natur zu Papier gebracht. Nach eigener Wahl konnten verschiedene Techniken, vom Bleistift, über Kugelschreiber und Fineliner bis hin zum Aquarell erprobt werden, um einen möglichst reizvollen Landschaftseindruck ins Bild zu bannen. Danach setzte sich der Trupp wieder zurück nach Torfhaus in Bewegung. Da es nun bergab ging, hatten manche Schülerinnen auch mehr Muße, den Kuriositäten der Harzer Pflanzenwelt die gebührende Aufmerksamkeit zu zollen, so dass selbst unscheinbaren Fliegenpilzen mit besonderer Begeisterung begegnet wurde, die man sie sonst nur von „Super Mario“ kannte. Auf der rustikalen Terrasse vom Biker-Imbiss Brockenstube wurde alsbald so manche Portion Pommes verköstigt und ein Vergleich der bisher erstellten künstlerischen Arbeiten vorgenommen, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler der beiden Kurse über ihre praktischen Arbeiten reflektiert austauschen konnten. Bei einer anschließenden zweiten Arbeitseinheit suchten sich die Exkursionsteilnehmerinnen und –teilnehmer eigenständig ein Motiv auf den nahegelegenen Wiesenhängen oder im Unterholz des Torfhausmoores. Am späten Nachmittag, nachdem noch manch eigentümliches Harzsouvenir in Hexengestalt den Besitzer gewechselt hatte, ging es wieder dicht gedrängt im Linienbus nach Bad Harzburg und von dort mit der Eisenbahn zurück in die heimatliche Domstadt. Nach diesem Tag dürfte nachvollziehbarer sein, mit welchen Unwägbarkeiten die Künstler vor 200 Jahren im Mittelgebirge zu kämpfen hatten, welche Landschaftseindrücke ihnen begegneten und in welchem Maße der Mensch das eigentümliche Erscheinungsbild des Harzer Naturraumes mitgeprägt hat – ob durch den Bergbau, den Tourismus oder den Klimawandel. Zudem diente diese Exkursion neben dem Naturerlebnis und der praktischen Übung der künstlerischen Fertigkeiten und Fähigkeiten auch dem Kennenlernen innerhalb des erst neu formierten 12er eA-Kurses und dem Austausch zwischen den beiden (zahlenmäßig recht überschaubaren) Kunstkursen aus beiden Jahrgängen.