Mitreißende und gestalterisch überzeigende Plakate zu Unterhaltungsfilmen zu machen, ist bereits nicht einfach. Aber ein Plakat zu einem Film zu entwerfen, worin eine aktuelle Krisensituation thematisiert wird, verlangt neben Kreativität, einem planvollen Einsatz künstlerischer Gestaltungsmittel und handwerklichem Können zudem ein ausgeprägtes Problembewusstsein und erhöhte Sensibilität. Denn die Inhalte sind nicht nur ernst, sondern vor allem gesellschaftlich relevant und emotional bewegend.
Das 4. und letzte Halbjahr des Kunst-eA-Kurses 13.2 stand unter dem Thema „Existentielle Krisen und Zeitkritik in Malerei, Grafik und Film(-plakat)“; als abschließende praktische Langzeitaufgabe galt es, ein Filmplakat für einen fiktiven, also von den Schülerinnen und Schülern selbst zu erdenkenden Film zu gestalten, der eine aktuelle existenzielle Krise zum Inhalt haben soll. Das Genre, die Handlung und der Titel waren dementsprechend selbst zu bestimmen. Die Krise, die den Kernkonflikt des Films bilden soll, konnte gesellschaftlich, politisch, ökologisch, medizinisch oder eine Naturkatastrophe sein. Wesentlich war, dass Menschen im Mittelpunkt des Geschehens – ob als Täter, Opfer oder Zeugen – stehen mussten.
Die eingereichten Ergebnisse verweisen auf unterschiedliche Filmgenre: vom realitätsnahen Drama zum fantastischen Endzeit-Science-Fiction-Film, vom actionreichen Katastrophenfilm zum investigativen Dokumentarfilm. Thematisiert werden unter anderem der globale Klimawandel, Hungerkatastrophen und Bürgerkriege in Afrika, Kindersoldaten in der Dritten Welt, die Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA und die unterschiedlichen Krisenerscheinungen der Corona-Pandemie für die Weltbevölkerung und für jeden Einzelnen.
Die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler eröffnen den Blick auf gesellschaftlich brisante Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven, setzen den Fokus mal auf eine Gesamtsituation, mal gezielt auf Einzelschicksale. Konflikte und Krisen werden kritisch und bisweilen derartig scharf vor Augen geführt, dass die Plakate nicht nur Aufmerksamkeit erwecken und Inhalte zugespitzt verdeutlichen, sondern den Betrachter auch auf der Gefühlsebene stark berühren, ihn herausfordern, vielleicht auch schockieren, sicherlich nicht unberührt lassen und zur kritischen Diskussion anzuregen vermögen.