In Dänemark liegt im kleinen Belt die ganz kleine Insel Aarö. Ein Hafen mit Fähranleger, Kiosk und Leuchtturm, ein Dörfchen mit Kirche, Friedhof und Restaurant, ein paar Bauernhöfe, ein Campingplatz. Drei Kilometer im Durchmesser, nicht größer als die Hildesheimer Innenstadt.
Seit 1997 findet dort für die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs der Robert-Bosch-Gesamtschule ein Unterrichtsprojekt statt, das wir – in der Hoffnung auf schönes Wetter – Sommerschule genannt haben.
Jeweils zwei Stammgruppen, mit Lehrern und mithelfenden Eltern etwa 70 Personen, leben für sieben Tage in einem Zeltlager am Meer.
Video der Sommerschule 2015
Vor Ort sollen die Schülerinnen und Schüler in den unterschiedlichen Arbeitsgebieten (Flachwasser, Salzwiesen, Vögel) die verschiedenen Erscheinungsformen eines ökologischen Großsystems erfassen; sie sollen den Lebensraum des „kleinen Tümmlers“ kennen lernen; Einsicht und Verständnis für ökologische Wirkungszusammenhänge entwickeln und erkennen, wie die Insel sowohl von der Natur als auch vom Menschen verändert wird.
Zum einen geht es also um Inhalte im Bereich Umwelt- und Naturschutz. Angesichts der zunehmenden Informationsflut, Vereinzelung und Bewegungsarmut aber erscheint uns der soziale und erlebnisorientierte Aspekt unserer Sommerschule von noch größerer Bedeutung.
Für 14-jährige Stadtkinder sind die Tage und Nächte in einem Zeltlager oft eine neue Erfahrung, eine Herausforderung und – manchmal auch für die Lehrerinnen und Lehrer – ein Abenteuer.
„Soviel Belehrung wie möglich durch Erfahrungen ersetzen oder durch Erfahrungen ergänzen“, formuliert Hartmut von Hentig als Ziel.
Die Sommerschule ist fester Bestandteil des Lehrplans unserer Schule.
Hier wird gelebt und gelernt, hier realisiert sich, was im Leitbild unserer Schule als „Erziehung zur Mitverantwortung“ und „Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen“ formuliert ist.