Die folgende Schulentwicklung ist im Rahmen der Verleihung des Deutschen Schulpreises im Jahre 2007 entstanden. Weiter unten finden Sie eine Einleitung des Schulleiters sowie ein Vorwort. Auf die einzelnen Beiträge können Sie klicken, um die gesamte Geschichte zu lesen.
Einführung
Von Wilfried Kretschmer
Als Hauptpreisträger des Deutschen Schulpreises 2007 ist mit der Hildesheimer Robert-Bosch- Gesamtschule eine bis dahin längst nicht so bekannte norddeutsche Schule in das Blickfeld der Bildungsöffentlichkeit des ganzen Landes gerückt worden. Zwar war die Schule erst im Jahr zuvor als eine der zehn besten deutschen Ganztagsschulen ausgezeichnet worden – mit dem Deutschen Schulpreis war und ist jedoch eine ganz andere Aufmerksamkeit verbunden. Was ist das Besondere an dieser Schule? Und auch wenn jede Schule einzigartig ist: Gibt es Bedingungen oder Muster, die für das Gelingen von Schule insgesamt übertragbar sind? Dies sind die leitenden Fragen, die hinter diesem hier vorgelegten Buch stehen. Wir möchten die für unsere Schule erfolgreichen Faktoren darstellen. Ob dies dann übertragbar ist, muss jede Schule für sich selbst bewerten. Auf jeden Fall machen wir deutlich, dass Schulentwicklung breit getragen sein muss, dass sie gut geleitet werden muss, dass an offene und diskursive Phasen der Zielfindung klare und gut kontrollierte Phasen der Umsetzung anschließen müssen. Wir möchten unsere Erfahrung mitteilen, dass es immer Gruppen sind, die aktiv sind. Schulentwicklung ist insofern auch immer Teamentwicklung.Vor allem aber wollen wir darlegen, dass Schulentwicklung nicht von alleine passiert und dass dieser explizit geplante Prozess viel mit Motivation, Kommunikation, Identifikation und Verbindlichkeit zu tun hat. Im Mittelpunkt unserer folgenden Darlegungen stehen die Prozesse, bei denen es um die kontinuierliche Verbesserung der Unterrichtsqualität geht. Schulentwicklung ist für uns zuallererst Unterrichtsentwicklung. Das betrifft sowohl die Frage der Inhalte, Fertigkeiten und Kompetenzen als auch die Frage nach guten Unterrichtsmethoden. Dass wir dabei von der heterogenen Lerngruppe als der „Normalsituation“ ausgehen, versteht sich für eine integrierte Gesamtschule von selbst. Das Buch ist weitgehend von denselben Kolleginnen und Kollegen geschrieben worden, die schon bei der Bewerbung um den Deutschen Schulpreis zusammengearbeitet haben. Das Team dieser Kolleginnen und Kollegen beschreibt die Arbeit in den Teams der Schule.Wir berichten, wie sich unsere Schule auch ohne „charismatischen Führer“, ohne „allmächtigen Schulleiter“, aber auch nicht einfach nur so aus sich selbst heraus verändert und entwickelt hat. Der Prozess ist nicht beendet. Wir wollen auch darlegen, wie demokratische Leitung geschickt und gekonnt das Engagement der Kolleginnen und Kollegen fördert und würdigt, die Dinge bündelt, auch eigene Ideen einbringt und vor allem im großen Haus der Schule die kleineren Räume der Zusammenarbeit pflegt.
Wir wünschen uns ein reges Interesse für diese Veröffentlichung und wir wissen, dass es das Interesse an unserer Schule weiterhin befördern wird. Auch darauf sind wir vorbereitet. Es ist ja nicht zuletzt der Sinn des Deutschen Schulpreises gute Praxis weiter zu tragen. Ein Copyright für gute Ideen gibt es nicht.