Nach einem guten Start in die konservative Hildesheimer Schullandschaft im Gründungsjahr 1971 war die Schule in Stadt und Landkreis Hildesheim zunächst sehr nachgefragt. Auf 240 Plätze in 8 Klassen kamen in den Anfangsjahren jeweils mehr als 400 Anmeldungen. Diese positive Entwicklung hielt jedoch nicht lange an. Schon nach wenigen Jahren gingen die Anmeldezahlen zurück. Im Jahr 1989 war die Schule mit nur noch 93 Anmeldungen hinsichtlich ihrer Attraktivität im Raum Hildesheim ganz unten angekommen. Außerdem war die Zusammensetzung dieser Schülerpopulation eher von leistungsschwachen denn von gemischt leistungsfähigen Schülern geprägt. In der Schule selbst kam in dieser Zeit die Beschreibung der Schule als einer „Hauptschule de luxe“ auf. Was waren die Ursachen dieses Niedergangs? Die Hildesheimer integrierte Gesamtschule wurde in einer Zeit gegründet, in der eine SPD/ FDP-Gruppierung im Stadtrat für kurze Zeit eine knappe Mehrheit besaß. Schon nach wenigen Jahren wendete sich dieses politische Blatt jedoch. Ähnliches passierte im Land Niedersachsen, und der sich bewusst als Alternative zum herkömmlichen Schulwesen begreifenden Robert-Bosch-Gesamtschule blies der Wind gleich mehrfach ins Gesicht. Die Schule war von diesen neuen Mehrheiten nicht mehr gewollt. Eine breite Öffentlichkeit unterstützte diesen gegen die Schule gerichteten Kurs offensiv. Die Presse delektierte sich beispielsweise an Themen wie „Vandalismus in der Gesamtschule“. Hinzu kam jedoch auch, dass eine Reihe von internen Vorgängen wenig geeignet war, das Vertrauen der Menschen in diese Schule wieder zurückzugewinnen. Die neue Schule mit ihrem jungen und überaus – auch politisch – engagierten Kollegium war geprägt durch eine ausgiebige Diskussionskultur. Fast alles wurde infrage gestellt und die Räder wurden regelmäßig neu erfunden. Einige Lehrerinnen und Lehrer der Schule profilierten sich in der provinziellen Szene von Stadt und Landkreis eher links bis ganz links. Einem Streit mit dem Schulträger wurde erst recht nicht aus dem Weg gegangen. Insofern gab es einen Graben zwischen Schule und schulischem Umfeld.
Dieser Graben wurde dann noch tiefer, als im Jahr 1982 ein neuer Schulleiter eingesetzt wurde. Das Kollegium hatte sich für einen anderen Bewerber ausgesprochen und das anfängliche Misstrauen gegenüber dem Neuen vergrößerte sich, je mehr Fehler dieser machte. In der Gesamtkonferenz wurde sogar ein Misstrauensantrag gegen diesen Schulleiter gestellt und verabschiedet. Die lokale Presse griff dies natürlich auf und das Bild von einer „Schule im Chaos“ wurde weiter verfestigt. Um die Mitte der 80er Jahre sah es so aus, als würde die Schule nur noch wenige Jahre existieren.