In den Jahren seit ihrer Gründung gab es in der Robert-Bosch-Gesamtschule eher ein Zuviel statt ein Zuwenig an Neuerungen. Immer schon war die Schule geprägt durch vielfältige Innovationsbestrebungen. Diese waren jedoch oftmals divergierend und nur selten aufeinander abgestimmt. Eine Klausurtagung der Jahrgangs- und Fachbereichsleitungen gemeinsam mit der Kollegialen Schulleitung im Jahr 2002 in der nahegelegenen Heimvolkshochschule Hustedt sollte – nach einer Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen – vor allem Klarheit und Orientierung bezüglich der in den nächsten Jahren anzupackenden Aufgaben vermitteln. Zudem war es die erklärte Absicht des neuen Schulleiters, die Schule in Zukunft noch mehr gemeinsam mit dem in Hustedt versammelten „mittleren Management“ zu leiten. Ferner wurde der Anspruch der Schulleitung hinsichtlich einer erweiterten Leitungsverantwortung an die Jahrgangs- und Fachbereichsleitungen artikuliert: Die Jahrgangsleitungen sollten sich in Zukunft mehr als in der Vergangenheit als „kleine Schulleitungen“ mit einem erweiterten pädagogischen und in die Fachlichkeit hineinreichenden Wirkungsfeld begreifen. Die Fachbereichsleitungen sollten in Zukunft mehr Qualitätsverantwortung auch für den eigentlichen Unterrichtsprozess übernehmen. Die Erörterungen in Hustedt 2002 führten dann im Ergebnis zu einem „Masterplan der Entwicklung der Robert-Bosch-Gesamtschule“.
In diesem werden fünf zeitlich aufeinander aufbauende Handlungsfelder einer zukünftigen Entwicklung der Schule dargestellt. In diesen Bereichen sollte sich – so die Idee des mittleren Managements und dann auch der Gesamtkonferenz – die Schule in den nächsten Jahren hauptsächlich entwickeln.
Als wichtigste Arbeitsfelder für die nächsten Jahre wurde in Hustedt vorgeschlagen, im Sinne einer Fortsetzung unseres eigenständigen Entwicklungsprozesses die folgenden Handlungsfelder jeweils schwerpunktmäßig in zeitlich abgestuften Abschnitten in Angriff zu nehmen:
- Leitbild der Schule (als Prozess der Konsensbildung und als Voraussetzung für didaktische und pädagogische Entscheidungen)
- Transparenz von Strukturen und Entscheidungen (im Sinne der Erörterung der Frage, ob und in welcher Weise die vorhandenen schulischen Gremien den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden)
- Erstellung eines „modernen Lehrplans“ (Revision der Inhalte, Methodenlernen, UNESCOArbeit, fächerübergreifendes Arbeiten)
- Abstimmung bezüglich der Verfahren der Erstellung eines „Pädagogischen Konsenses“ (im Sinne von „Schulverträgen“ orientiert am Leitbild und mit altersgemäßer Akzentuierung)
- Verbesserung der Unterrichtsqualität im Fachunterricht (z. B. Hospitationsringe, bessere Lehr- und Lernmethoden, Umsetzung des modernen Lehrplans und des Leitbildes)
Die Gesamtkonferenz der Robert-Bosch-Gesamtschule billigte dieses Programm im Jahr 2003 mit sehr großer Mehrheit und definierte für sich selbst dadurch den Arbeitsauftrag der zukünftigen Entwicklung der Hildesheimer Gesamtschule.