Bei unseren weiteren Reformschritten sind wir etwa in dieser Reihenfolge vorgegangen: Zunächst haben wir für die drei Jahrgangsstufen der Schule jeweils abgestimmte Verfahren zur Herstellung von verbindlichen pädagogischen Vereinbarungen („Pädagogischer Konsens“) zwischen Eltern, Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften diskutiert und beschlossen; dies orientierte sich am Leitbild, beließ aber gleichwohl auch Freiräume für die jeweiligen Jahrgänge. Dann modernisierten wir unseren Lehrplan vollständig. Und schufen dabei mit den Jahresarbeitsplänen und der verbindlichen Form ihrer jährlichen Revision und Veränderung zusätzlich neue Formen der Zusammenarbeit unserer Teams. Außerdem begannen wir einen großen und systematischen Prozess der gegenseitigen kollegialen Unterrichtsbesuche (inklusive Fortbildung) mit dem Ziel der Verbesserung unserer Lehrmethoden. Der Schwerpunkt unserer Schulentwicklung lag und liegt also ganz bewusst im Bereich der Unterrichtsentwicklung: Auf der einen (didaktischen) Seite geht es um die Absprache der Inhalte, Lernmethoden und Kompetenzen. Es geht ferner um die UNESCO-Arbeit, die an die Fächer anzubinden ist, um fächerverbindendes Arbeiten und um gemeinsame Projektthemen und Projektphasen. Aber auch das Thema der pädagogischen Freiheit sowie die Interessen der einzelnen Jahrgangsteams sind hier angesprochen. Auf der anderen (methodischen) Seite der Unterrichtsformen geht es um die Vielfalt der Unterrichtsmethoden, das Initiieren von kooperativen Lernformen, die Professionalisierung der Lehrmethoden im Team, die Überwindung der auf Vereinzelung ausgerichteten traditionellen Lehrerrolle.
Zu diesen beiden hauptsächlichen Aktivitäten unseres Schulentwicklungsprogramms kamen und kommen noch weitere und begleitende Maßnahmen hinzu. Teilweise haben wir diese Arbeiten bereits begonnen, teilweise handelt es sich um verabredete und durch Konferenzbeschlüsse legitimierte Perspektiven:
- Mit dem Ziel der Schaffung einer Kontinuität unseres Entwicklungsprozesses und auch im Sinne der regelmäßigen Überprüfung der Verwirklichung und (besonders wichtig!) der Verankerung der Konzepte in die Wirklichkeit legt die Kollegiale Schulleitung der Robert- Bosch-Gesamtschule in Zukunft alle zwei Jahre ein Schulprogramm im Sinne eines Tätigkeitsberichtes, einer Leistungsbilanz und eines Handlungsplanes der Gesamtkonferenz zur Diskussion und Verabschiedung vor.
- Ein Kuratorium externer Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik berät den Schulvorstand, die Gesamtkonferenz, den Didaktisch-Pädagogischen Ausschuss als das zentrale Gremium des mittleren Managements und die Kollegiale Schulleitung.
- Das Schulprogramm ist im Zuge der Erörterung eines Zwischenberichtes zum bisherigen Verlauf des Handlungsfeldes „Verbesserung der Unterrichtsqualität“ im Schuljahr 2008/2009 dem Kollegium sowie den Eltern und den Schülern zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt worden. In allen Gremien der Schule wurde jeweils mit großer Mehrheit dem Programm zugestimmt.
In dem Bewusstsein, dass der Erfolg unserer Reformarbeit auch davon abhängt, dass wir unsere Schule „kleiner machen“, haben wir ein neues Stufensystem eingeführt und die Gremien dementsprechend angepasst. Die Robert-Bosch-Gesamtschule ist unterteilt in drei Schulstufen
- Jahrgänge 5, 6, 7: Eingangsstufe (im Mittelpunkt steht hier die Arbeit in der heterogenen Lerngruppe; Begabungen und Interessen sollen entwickelt und entfaltet werden);
- Jahrgänge 8, 9, 10: Mittelstufe (Neuschneidung der Leistungsbereiche hinsichtlich stärkerer Ausrichtung auf die Berufsausbildung einerseits und die gymnasiale Oberstufe andererseits);
- Jahrgänge 11, 12, 13: gymnasiale Oberstufe (Wissenschaftspropädeutik und Orientierung vermittelnde Anwendungen in Form fächerübergreifender Projekte)
Die Entwicklung eigenständigerer Schulstufen mit jeweils spezifisch akzentuiertem Profil wird durch den Entschluss der Gesamtkonferenz gefördert, dass die Jahrgangsleiterinnen und -leiter ihren Jahrgang in Zukunft für jeweils drei Jahre leiten, und zwar rotierend statt aufsteigend, sodass sie in der selben Jahrgangsstufe und im selben Schulgebäude verbleiben. Auch die Arbeit der Kollegialen Schulleitung wurde diesem Modell angepasst. Für die neue Unterstufe wurde die Didaktische Leitung zur Stufenleitung dieser Stufe mit den Jahrgängen 5, 6 und 7 umgewidmet. Der bisherige Stufenleiter der ganzen Sekundarstufe I wurde Stufenleiter für den Bereich 8, 9 und 10. Der Schulleiter übernahm – auch im Sinne einer verstärkten Verantwortlichkeit für die Qualität des Unterrichts – die Aufgabe der Betreuung der Fachbereiche und der UNESCO-Arbeit im Sinne der bisherigen Didaktischen Leitung. Die Leitung der gymnasialen Oberstufe blieb unverändert, und sie passt in dieses Modell.