von Julienne Koop
Theater – diesmal politisch! Der Ausflug ins Staatstheater Hannover mit dem DS-Kurs aus Jahrgang 12 sowie einigen ehemaligen Abiturienten von uns und Freunden war fächerübergreifendes Event! Die Lecture-Performance "Universen: Zeitenwende" von Fikri Anıl Altıntaş und Katharina Wisotzki behandelt auf eindringliche Weise die Verflechtungen von Männlichkeit, Gewalt und Militarisierung in unserer Gesellschaft.
Olaf Scholz bezeichnete mit „Zeitenwende“ den grundlegenden politischen Wandel nach dem russischen Angriff auf die Ukraine 2022. Er betont die Notwendigkeit stärkerer militärischer Aufrüstung, mehr internationale Zusammenarbeit und eine Neuausrichtung der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik, um Frieden, Freiheit und Demokratie zu verteidigen.
Die Performance setzt sich kritisch mit aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander: von der Normalisierung militärischer Sprache über den zunehmenden Antifeminismus bis hin zu rechter Ideologie. Die Künstler*innen untersuchen, was passiert, wenn emanzipatorische Bewegungen auf traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit und Militarismus treffen.
Inspiriert von den Theorien des Historikers Klaus Theweleit (Autor von "Männerphantasien") entsteht ein vielschichtiges Lagebild der Gewalt, das individuelle und strukturelle Gewaltverhältnisse sichtbar macht.
„Zeitenwende“ hinterfragt, wie sich Männlichkeit in einer Gesellschaft definiert, die männliche Gewalt als normal betrachtet. Die Performance versteht sich als Aufruf zum gesellschaftlichen Desertieren – ein Plädoyer, gewaltvolle Erzählungen nicht länger hinzunehmen.
Kunst, laut und provokativ! Am Ende boten die Künsterl*innen uns noch die Möglichkeit eines Nachgesprächs. Vielen Dank dafür!
Am 9.5. wird das Stück wieder aufgeführt!


