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Friedenstag im 8. Jahrgang am 14.06.23 und dem Friedenslauf am 21.06.23

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Friedenstag im 8. Jahrgang am 14.06.23 und dem Friedenslauf am 21.06.23

von Christian Andreas (verantwortlicher Jahrgangsleiter)

Am 14. Juni 2023 fand an unserer Schule ein besonderer Tag der Friedensförderung statt - der Friedenstag. Im Rahmen des UNESCO-Projekttags hatten die Schüler*innen die Möglichkeit an einer Vielzahl von nachhaltigen Workshopangeboten teilzunehmen, die darauf abzielten, nicht nur theoretisches Wissen über Frieden, die Entstehung und Lösung von Konflikten zu vermitteln, sondern auch praktische Handlungsansätze zu entwickeln, um aktiv an der Friedensbildung mitzuwirken.

Den Schüler*innen des 8. Jahrgangs war es besonders wichtig, dass die Workshops praxisorientiert waren und ihnen die Möglichkeit gaben, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule aktiv an der Friedensbildung mitzuwirken. Durch ihre Erfahrungen mit Projekten im wöchentlichen Projekttag "MyDay" waren sie bereits vertraut mit der Idee, durch praktische Arbeit und Engagement einen Beitrag zu leisten.

Unter der Leitung externer Referent*innen und Expert*innen vom Zentralen Friedensdienst (ZFD), niedersächsischem Landesinstitut für Qualitätsentwicklung (NLQ) und der Organisation „Schritte gegen Tritte“ sowie weiteren Vereinen (wie z.B. der kommunalen Konfliktberatung Hildesheim) wurden verschiedene Workshops angeboten, die ein breites Spektrum an Themen abdeckten. Ein Workshop mit dem Titel "Wie geht eigentlich Frieden?" lud die Schüler*innen dazu ein Friedensprojekte aus dem Libanon oder aus Israel & Palästina kennenzulernen. Sie beschäftigen sich mit den Geschichten von Menschen, die Grenzen und Vorurteile durch Dialog und Begegnung überwinden. Darauf aufbauend erarbeiteten sie Projektideen für ein gelungenes Miteinander an der eigenen Schule.

In einem anderen Workshop namens "Friedensgeschichten - Friedensgesichter" kamen Menschen mit familiärer oder eigener Flucht- oder Migrationsgeschichte zu Wort. Sie erzählten ihre persönlichen Geschichten und von den Gründen, die Menschen zur Flucht aus ihrer Heimat zwingen. Es ging um den Neuanfang in Deutschland, um Sehnsucht, Ausgrenzung, Freundschaft und Mut. Die Referent*innen aus Syrien, dem Libanon oder der Ukraine berichteten von ihrem Engagement für Frieden, Teilhabe und Menschenrechte und luden die Schüler*innen mit interaktiven Methoden dazu ein, sich über Vorurteile auszutauschen und die eigene Perspektive in Frage zu stellen.

Ein Workshop mit dem Titel "Warum müssen Menschen fliehen?" beschäftigte sich mit den Gründen und Herausforderungen von Flucht und Migration, auch in Bezug auf den Klimawandel und inwiefern unser Konsumverhalten Auswirkungen auf die Vielzahl an Fluchtbewegungen weltweit haben. Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, sich in die Situation von Geflüchteten hineinzuversetzen und Lösungsansätze zu erarbeiten, wie sie diese Menschen unterstützen können.

Ein weiterer Höhepunkt des Friedenstags war die Vorführung und Diskussion des Films "Asyland 2.0", der die Schicksale von Menschen auf der Flucht thematisierte und zur Sensibilisierung für dieses Thema beitrug. Im Anschluss an den Film fanden Gespräche und Diskussionen statt, um die Eindrücke und Emotionen zu reflektieren. Im Fokus des Films stand vor allem, dass Flüchtlinge interviewt wurden und nicht über sie geredet worden ist.

Darüber hinaus engagierten sich die Schüler*innen in praktischen Projekten, wie der Pflege von Denkmälern und Denkstätten für den Zweiten Weltkrieg in Hildesheim. Sie übernahmen Verantwortung für die Erhaltung dieser historischen Orte und lernten dabei viel über die Bedeutung des Friedens und der Erinnerungskultur.

Die Workshops boten auch Möglichkeiten, sich aktiv in der Kommune einzubringen. Beispielsweise beschäftigten sich die Schüler*innen durch ein Workshopangebot der kommunalen Konfliktberatung in Hildesheim mit der Unterstützung bei Konfliktlösungen bei Spannungen und Konflikten im kommunalen Raum in Hildesheim und entwickelten konkrete Ideen, wie sie helfen können, Konflikte auf lokaler Ebene zu lösen und zu verhindern.

Ein Workshop mit dem Titel "Krieg in der Ukraine - Wie kann ich aktiv helfen?" ermöglichte den Teilnehmenden, sich über die aktuelle Situation in der Ukraine zu informieren und konkrete Unterstützungsmöglichkeiten zu diskutieren. Dies verdeutlichte den Schüler*innen, dass Friedensarbeit nicht nur in der Theorie stattfindet, sondern dass sie tatsächlich etwas bewirken können.

Weitere Workshops beschäftigten sich mit wichtigen Themen wie Antirassismus, dem Umgang mit Konflikten im Schulalltag und der Erarbeitung eines Konfliktlösungsmodells, dem Erkennen von Fakenews und den damit verbundenen Gefahren sowie einem Anti-Aggressions-Training.

Eine Woche nach dem Friedenstag fand ein Spendenlauf um den Hohnsensee in Hildesheim statt, der den UNESCO-Projekttag abgerundet hat. Die Erlöse des Spendenlaufs kam der Friedensarbeit des ZFD zu, damit das Geld sinnvoll bei der Konfliktlösungsarbeit in den einzelnen Ländern eingesetzt wird, wo der ZFD aktiv ist.

Der Friedenstag war ein großer Erfolg und zeigte das Engagement und die Bereitschaft der Schüler*innen, aktiv an der Friedensbildung mitzuwirken. Durch die praxisorientierten Workshops konnten sie nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern auch konkrete Handlungsansätze entwickeln. Lerinhalte, wie sie im BNE- und Demokratieerlass gefordert werden. Dieser Tag war ein wichtiger Schritt in Richtung einer friedlicheren Schulkultur und einer aktiven Teilhabe an der Gestaltung einer friedvolleren Welt.

Zu guter Letzt möchten wir uns recht herzlich bei allen Unterstützer*innen bedanken. Dazu zählen die Referent*innen Frau Vogel (Schritte gegen Tritte), Herr Pinkert (Weltfrieden.eu), Herr Oberle (NLQ), allen Referent*innen des ZFD und der kommunalen Konfliktberatung. Vielen Dank auch an Frau Lieser vom ZFD und Frau Dr. Umbach vom NLQ. Für die finanzielle Unterstützung bedanken wir uns bei der Volksbank Hildesheim-Lehrte-Pattensen und den Spender*innen, die aufgrund des Spendenlaufs die Konfliktarbeit des ZFD unterstützten.