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Jugendlichen eine Stimme geben

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Jugendlichen eine Stimme geben

von Hanna Wagner

Prämierungsabend zum Redewettbewerb #STIMMEN DER KRISE

Umweltzerstörung, Klimakrise, Kriege, Beziehungs- und Identitätskrisen: Was machen solche und andere Krisen mit Jugendlichen? Was sind ihre Sorgen und Ängste, Hoffnungen und Fragen? Ein Team von Schulpastor:innen, unter der Leitung von Schulpastor Dirk Bischoff, hatte dazu in Kooperation mit dem Literaturhaus St. Jakobi einen Redewettbewerb unter dem Motto #STIMMEN DER KRISE organisiert. Schüler:innen der weiterführenden Hildesheimer Schulen waren eingeladen, Rede- oder Instagrambeiträge mit ihren Gedanken zu erstellen. Die sechs besten Redebeiträge und die besten fünf Instagrambeiträge wurden am 16. November bei einer Abendveranstaltung im Literaturhaus St. Jakobi vorgetragen und prämiert. Die Jury des Abends bestand aus dem ehemaligen Superintendenten des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt, Mirko Peisert, der Landtagsabgeordneten Antonia Hillberg, Johannes Krupp von den Hildesheim Invaders sowie Thomas Klupp, Dozent für kreatives Schreiben an der Uni Hildesheim.

Die Robert Bosch Gesamtschule war mit drei Redebeiträgen und einem Instagrambeitrag vertreten. Die verschiedenen Redner:innen von der RBG, dem Michelsengymnasium sowie dem Andreanum hatten am Tag zuvor ein Redecoaching durch Nina Ornowski vom TPZ Hildesheim absolviert, das eine tolle Vorbereitung für den Prämierungsabend war.
Es war schön und beeindruckend zu erleben, wie mutig und auch hoffnungsvoll die Schüler:innen an diesem Abend von ihren Krisenerfahrungen berichteten.
Anna Michels (RBG, Klasse 10.3) hatte einen aufrüttelnden Beitrag zum Thema sexuelle Belästigung und den Folgen für die betroffenen Frauen verfasst.
Jonna Scholz (RBG, Klasse 10.2) beschrieb in ihrer berührenden Rede mit dem Titel „Wo bin ich?“ den Druck, den die Anforderungen des Alltags mit Schule und Hobbys und den Erwartungen von Eltern und Lehrkräften ausüben.
Hala Alaidi (RBG, Klasse 10.3) erzählte in ihrer Rede „Mein letztes Testament“ von persönlichen Kriegs-und Fluchterfahrungen, die sie geprägt haben und sie dazu anspornen, für sich und andere etwas zu erreichen.
Jella Wodsack, Meilin Hofmann und Elouise Theuerkauf (RBG, Klasse 10.5) hatten einen eindrucksvollen Instagrambeitrag zu verschiedenen Jugendkrisen erstellt. In drei aufwändig gestalteten Collagen hatten sie darin die Themen Körper-und Schönheitskult, schulischer Leistungsdruck sowie die Gefühle des ersten Verliebtseins illustriert.
Die Reden-Siegerin des Abends, Barbara Prinzing (Andreanum), beschäftigte sich in ihrem Beitrag „Zeit für die Nachrichten" mit weltweiten Krisen und deren Wirkung auf die eigene Person. Der zweitplatzierte Schüler Delian Flessel (Michelsenschule) erzählte in seiner Rede wie ihm schmerzhaft bewusst wurde, dass die von ihm in Videospielen erprobte „Militärtechnik“ Teil einer bitteren Realität ist. Der dritte Redepreis ging an Antonia Blaich (Andreanum), die in ihrem lyrischen Monolog „Mir ist kalt“ auf viele Krisen einging, die ihr Herz und ihre Gedanken einnehmen.
Die Rede von Hala Alaidi (RBG, Klasse 10.3) gefiel der Jury so gut, dass sie kurzerhand einen Sonderpreis dafür vergab. Am Ende ihrer Rede schloss Hala Alaidi kämpferisch und hoffnungsvoll: „Ich werde dieses Trauma zum Grund meines Erfolgs machen. Lasst uns, die neue Generation, versuchen, besser, mitfühlender und menschlicher zu sein, für eine bessere Zukunft und für die Menschheit.“